Wie funktioniert Glück?

Praxis-Depesche 9/2010

Reich sein - eine Münze mit zwei Seiten

Wer viel Geld hat, kann sich Dinge leis­ten, von denen andere nur träumen. Sind wohlhabende Menschen aber wirklich glücklicher als unterbemittelte?

Wissenschaftlich untersucht wurde das Problem erst in den letzten Jahren. Die objektiven Lebensumstände korrelieren offenbar nur schwach mit dem psychischen Wohlbefinden. Der Einfluss des Einkommens ist bemerkenswert gering, zumindest in industrialisierten Ländern. Eine These, die diesen scheinbaren Widerspruch zu erklären versucht, geht davon aus, dass ein Dinner in einem Spitzenrestaurant den Appetit auf einen Schokoriegel verdirbt – dass die spektakulären Erfahrungen das alltägliche Glück entwerten.

Psychologen aus Belgien und Kanada prüf­ten diese Annahme in Testanordnungen mit freiwilligen Probanden. In einer der Studien zeigte sich, dass wohlhabendere Teilnehmer einfache Dinge weniger genießen konnten als weniger begüterte. Diesen negativen Effekt entfaltete aber auch schon das Bild eines Packens Euro-Geldscheine auf dem Fragebogen, den die Versuchspersonen ausfüllten. Schon das Denken an Geld hindert demnach am Genießen des simplen Glücks.

Eine zweite Anordnung prüfte, wie gut ein Stück Schokolade schmeckte, je nachdem, ob den Teilnehmern Bilder von Geld gezeigt wurden oder nicht. Die Suggestion von Reichtum bewirkte, dass die Süßigkeit schneller hinuntergeschlungen wurde und weniger Genuss vermittelte als ohne diesen Reiz.

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