Praxistipp

Praxis-Depesche 7-8/2020

Reizdarm: Leitlinien-Update vorgestellt

Erweiterte Diagnostik- und Therapieempfehlungen im Update zur S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom unterstreichen die Relevanz dieser Erkrankung. Auf der Jahrespressekonferenz der DGVS wurde die Konsultationsfassung vorgestellt.
Die Koordinatorin der neuen Fassung, PD Dr. Viola Andresen, Hamburg, betonte, dass das Reizdarmsyndrom im klinischen Alltag häufig vorkomme, aber nicht einfach zu diagnostizieren sei. Sie warnte vor allem, dass allein anhand der Symptome keine Diagnose gestellt werden könne. Das neue Update zur Leitlinie Reizdarmsyndrom soll daher die komplexe Problematik detaillierter beleuchten. So wurden die Diagnostikempfehlungen ausgeweitet, weitere Differenzialdiagnosen wurden hinzugenommen. Ernährungsbedingte Erkrankungen wie die Histamin- und Glutenunverträglichkeit sollten ausgeschlossen werden. Auch die Rolle des Mikrobioms wurde betont. Die Therapieempfehlungen für das Reizdarmsyndrom wurden ebenfalls erweitert. So wird beispielsweise die Low- FODMAP-Diät für einen bestimmt Zeitraum empfohlen. Neu aufgenommen wurde auch die Psychotherapie als wirksame Therapieform. Neu ist in der Leitlinie ein Kapitel zur Phytotherapie. Andresen betonte, dass ein multimodaler Ansatz die besten Effekte habe. AT
Quelle: Online-Jahrespressekonferenz der DGVS : Update S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom, 23.06.2020, Veranstalter: Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Stoffwechsel und Verdauungskrankheiten
ICD-Codes: K58.9

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