Therapie-Optionen

Praxis-Depesche 10/2015

Retardiertes Morphin für die orale Substitutionstherapie zugelassen

Seit April ist mit Substitol® das erste retardierte Morphin für die orale Substitutionstherapie in Deutschland zugelassen. Ebenso wie Heroin greift Morphin den μ-Opioid-Rezeptor an und wirkt dort primär analgesierend und angstlösend. Durch die Retard-Formulierung wird eine 24-stündige kontinuierliche Wirkung erzeugt, ohne einen sogenannten „Kick“ auszulösen. Die Zulassung basiert auf einer Untersuchung an 276 Patienten, die über elf Wochen entweder mit Morphin retard oder Methadon behandelt wurden (je max. 1200 bzw. 200 mg/d). In der anschließenden 25-wöchigen Extensionsphase erhielten alle Patienten Morphin retard. Nach 22 Wochen reduzierte das retardierte Morphin den Heroin-Beigebrauch ebenso effektiv wie Methadon und führte dabei dosisabhängig zu signifikant weniger „Craving“. Auch zeigten die Patienten unter Morphin retard eine signifikant bessere psychische Stabilität und eine höhere selbstberichtete Therapiezufriedenheit. Die Verträglichkeit beider Medikamente war in der Studie durchwegs vergleichbar.

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