Ein 18-jähriges Mädchen, bei dem 1998 ein Diabetes diagnostiziert worden war, klagte bereits 1999 über Sehstörungen aufgrund einer proliferativen Retinopathie, die sich mit Lasertherapie stabilisieren ließ. Weitere Diabetes-Komplikationen wurden nicht beobachtet. Die Diagnose eines LADA (latenten Autoimmun-Diabetes bei Erwachsenen) konnte nicht ausgeschlossen werden. Eine Polyurie war schon ein Jahr vor der Diabetesdiagnose aufgetreten. Das Fehlen einer Ketoazidose bei Ausbruch der Krankheit sprach für eine bereits fortgeschrittene Erkrankung. Die Suche nach Antikörpern fiel negativ aus.
Praxis-Depesche 19/2002
Retinopathie bald nach Diabetes-Manifestation
Im Allgemeinen geht man davon aus, dass eine Diabetesdauer von mindestens drei bis fünf Jahren für die Entwicklung einer diabetischen Retinopathie nötig ist.
Quelle: Bouhanick, B: Proliferative retinopathy in patients with type 1 diabetes of less than 5 years' duration, Zeitschrift: DIABETES AND METABOLISM, Ausgabe 28 (2002), Seiten: 141-144