Bis jetzt ist offen, ob bei postmenopausalen Frauen mit Östrogenrezeptor-positivem primärem Brustkrebs die Expression des ErbB-1- und/oder ErbB-2-Rezeptors eine Resistenz gegen Tamoxifen verursachen kann und ob die Empfindlichkeit gegenüber selektiven Aromatase-Inhibitoren wie Letrozol beeinflusst wird. Für mehr Klarheit sollte hier eine Doppelblindstudie sorgen, in die postmenopausale Frauen mit Östrogen- und/oder Progesteronrezeptor-positivem (ER1 und/oder PgR1) primärem Brustkrebs aufgenommen wurden. Sie erhielten vier Monate lang entweder Letrozol (2,5 mg/d; n = 124) oder Tamoxifen (20 mg/d; n = 126). 60% der ER+- und/oder PgR+-Frauen waren als Responder auf Letrozol einzustufen. 48% konnten erfolgreich einer brusterhaltenden Operation zugeführt werden. Für Tamoxifen lauteten die entsprechenden Zahlen 41% und 36% (p = 0,004 bzw. 0,036). Dies bestätigt die Relevanz einer ER- und PgR-Analyse. Wurde zusätzlich die Expression von ErbB-1 und ErbB-2 berücksichtigt, so war der Unterschied zwischen Letrozol und Tamoxifen noch deutlicher: 88% der Frauen mit ER1 sowie ErbB-11 und/oder ErbB-21 sprachen auf Letrozol an, dagegen nur 21% auf Tamoxifen (p = 0,0004). Insgesamt war Letrozol jedoch unabhängig vom ErbB-1- und ErbB-2 Status dem Tamoxifen überlegen. Dies lässt Ergebnisse entsprechender adjuvanter Vergleichsstudien mit Spannung erwarten.
Primäres Mammakarzinom
Praxis-Depesche 24/2001
Rezeptorstatus für Therapieerfolg entscheidend
In einer Doppelblindstudie wurde untersucht, inwieweit die Expression des ErbB-1- und/oder ErbB-2-Rezeptors (Epidermal-Growth-Factor-Rezeptor und Her2/neu-Rezeptor) den Erfolg einer endokrinen Therapie mit Letrozol bzw. Tamoxifen des Östrogenrezeptor-positiven Mammakarzinoms beeinflusst.
Quelle: Pritchard, KI: Use of ErbB-1 and ErbB-2 to select endocrine therapy for breast cancer: Will it play in peoria?, Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL ONCOLOGY, Ausgabe 19 (2001), Seiten: 3795-3797: , Zeitschrift: , Ausgabe ()