Gefahr durch OP-Lagerung

Praxis-Depesche 19/2002

Rhabdomyolyse in Steinschnitt-Position

Eine Rhabdomyolyse wird nicht nur durch Quetschverletzungen verursacht; auch bestimmte chirurgische Positionen, etwa die Steinschnittlage, kommen als Auslöser in Frage. Über einen solchen Fall wurde kürzlich aus den Niederlanden berichtet.

Bei einem sechsjährigen Mädchen mit anatomischen Anomalien in Urogenitalbereich und Harninkontinenz wurde eine Rekonstruktionsoperation in Steinschnittlage durchgeführt, die etwas mehr als zehn Stunden dauerte. Am Tag nach dem Eingriff waren beide Oberschenkel warm und geschwollen. Man diagnostizierte ein Kompartment-Syndrom und nahm eine Fasziotomie vor, die eine blasse und schlecht durchblutete Muskulatur zeigte. Der Myoglobinwert im Blut betrug 84 500 µg/l, im Urin 420 000 µg/l. Man startete eine forcierte Diurese mit Mannit und Furosemid und konnte so das drohende Nierenversagen noch verhindern.

Quelle: Bocca, G: Compartment syndrome, rhabdomyolysis and risk of acute renal failure as complications of the lithotomy position, Zeitschrift: JOURNAL OF NEPHROLOGY, Ausgabe 15 (2002), Seiten: 183-185

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