Praxis-Depesche 16/2005

Rheumatische Erkrankungen und Selen

Alle rheumatischen Erkrankungen sind durch eine mehr oder minder stark ausgeprägte Entzündungsaktivität gekennzeichnet, so Dr. Volker Schmiedel, Kassel, auf einem Fortbildungskolleg der Praxis-Depesche in Dortmund. Bei jeder Entzündungsreaktion werden vermehrt freie Radikale freigesetzt, die ihrerseits die Gelenkdestruktion forcieren. Diese freien Radikale können erfolgreich mit Antioxidanzien zerstört werden. Zu dieser Gruppe gehört das Selen, das als Bestandteil der Glutathionperoxidase antioxidativ wirkt. Die Glutathionperoxidase schützt den Organismus vor endogenen und exogenen Peroxiden. Sie greift über den Arachidonsäure-Stoffwechsel direkt in das Entzündungsgeschehen ein: Sie beeinflusst die Prostaglandin- und Leukotrien-Synthese und reduziert so die Bildung von Entzündungsmediatoren und fördert die Peroxidentgiftung. Selen wirkt antiinflammatorisch, u. a. indem die Aktivierung des proinflammatorischen Transkriptionsfaktors NF-kappa-B gehemmt wird. Rheumatische Erkrankungen sind mit einem Selenmangel verbunden, wobei niedrige Selenwerte mit der Krankheitsaktivität korrelieren. Den positiven Effekt einer Selen-Substitution (Cefasel®, Cefak) zeigen u. a. die Ergebnisse einer Doppelblindstudie, in der 55 Patienten mit moderater rheumatoider Arthritis (RA) 90 Tage lang Selen (200 µg/d) oder Plazebo bekamen. Im Vergleich zu Plazebo besserten sich unter dem Verum der Ritchie-Index, die Dauer der Morgensteifigkeit, die Gelenkschwellung, die Gelenkbeweglichkeit und das Gesundheitsgefühl signifikant. Selen ist in der ganzheitlichen Behandlung der rheumatischen Erkrankungen in der Habichtswald-Klinik Kassel ein unverzichtbarer Baustein einer komplexen Therapiestrategie geworden, so Schmiedel. Durch ein gezieltes Monitoring können die Patienten optimal - leicht oberhalb der in Mitteleuropa üblichen Normwerte von 1,0-1,4 µmol/l (Serum) bzw. 1,0-1,6 µmol/l (Vollblut) - eingestellt werden. Auf diese Weise können Unter- und Überdosierungen verhindert werden. Als Dosierung werden bei RA 200 µg Selen pro Tag über drei Monate empfohlen. Im akuten Schub werden 900 µg Selen und danach 300 µg Selen täglich verabreicht. Die Erhaltungstherapie wird mit 200 µg/d durchgeführt.

Alle rheumatischen Erkrankungen sind durch eine mehr oder minder stark ausgeprägte Entzündungsaktivität gekennzeichnet, so Dr. Volker Schmiedel, Kassel, auf einem Fortbildungskolleg der Praxis-Depesche in Dortmund. Bei jeder Entzündungsreaktion werden vermehrt freie Radikale freigesetzt, die ihrerseits die Gelenkdestruktion forcieren. Diese freien Radikale können erfolgreich mit Antioxidanzien zerstört werden. Zu dieser Gruppe gehört das Selen, das als Bestandteil der Glutathionperoxidase antioxidativ wirkt. Die Glutathionperoxidase schützt den Organismus vor endogenen und exogenen Peroxiden. Sie greift über den Arachidonsäure-Stoffwechsel direkt in das Entzündungsgeschehen ein: Sie beeinflusst die Prostaglandin- und Leukotrien-Synthese und reduziert so die Bildung von Entzündungsmediatoren und fördert die Peroxidentgiftung. Selen wirkt antiinflammatorisch, u. a. indem die Aktivierung des proinflammatorischen Transkriptionsfaktors NF-kappa-B gehemmt wird. Rheumatische Erkrankungen sind mit einem Selenmangel verbunden, wobei niedrige Selenwerte mit der Krankheitsaktivität korrelieren. Den positiven Effekt einer Selen-Substitution (Cefasel®, Cefak) zeigen u. a. die Ergebnisse einer Doppelblindstudie, in der 55 Patienten mit moderater rheumatoider Arthritis (RA) 90 Tage lang Selen (200 µg/d) oder Plazebo bekamen. Im Vergleich zu Plazebo besserten sich unter dem Verum der Ritchie-Index, die Dauer der Morgensteifigkeit, die Gelenkschwellung, die Gelenkbeweglichkeit und das Gesundheitsgefühl signifikant. Selen ist in der ganzheitlichen Behandlung der rheumatischen Erkrankungen in der Habichtswald-Klinik Kassel ein unverzichtbarer Baustein einer komplexen Therapiestrategie geworden, so Schmiedel. Durch ein gezieltes Monitoring können die Patienten optimal - leicht oberhalb der in Mitteleuropa üblichen Normwerte von 1,0-1,4 µmol/l (Serum) bzw. 1,0-1,6 µmol/l (Vollblut) - eingestellt werden. Auf diese Weise können Unter- und Überdosierungen verhindert werden. Als Dosierung werden bei RA 200 µg Selen pro Tag über drei Monate empfohlen. Im akuten Schub werden 900 µg Selen und danach 300 µg Selen täglich verabreicht. Die Erhaltungstherapie wird mit 200 µg/d durchgeführt.

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