Die menstruationsabhängige Migräne bei Einnahme kombinierter hormoneller Kontrazeptiva ist eine Folge des Östrogenentzugs. Unklar ist jedoch, ob der Beginn der Kopfschmerzen stärker mit dem hormonfreien Intervall oder aber mit dem Einsetzen der Blutung assoziiert ist. Die Kenntnis der zeitlichen Zusammenhänge wäre jedoch im Hinblick auf die medikamentöse Prophylaxe wichtig. Deshalb werteten Wissenschaftler die Kopfschmerztagebücher von 40 Migränepatientinnen (Alter: 18 bis 40 Jahre) aus. Alle Frauen wendeten seit mindestens sechs Monaten kombinierte hormonelle Kontrazeptiva im typischen Einnahmeschema (21/7) an. Während des hormonfreien Intervalls traten an durchschnittlich 2,2 ± 1,6 Tagen Migränesymptome auf. Diese begannen meist zwischen Tag eins und fünf der Pillenpause und waren in der Mehrzahl der Fälle nicht mit einer Aura verbunden. Am höchsten war die Kopfschmerzfrequenz an den Tagen fünf und sechs. Bei mehr als 80% der Frauen setzte die Hormonentzugsblutung zwischen dem dritten und fünften Tag der Pillenpause ein.
Die Migräneattacken begannen einen Tag vor bis innerhalb von vier Tagen nach Beginn der Regelblutung. Die Autoren raten betroffenen Pillenanwenderinnen, die medikamentöse Migräne-Prophylaxe am letzten Tag der Kontrazeptivaeinnahme zu beginnen und über fünf Tage fortzuführen. LO