Nach einer akuten
COPD-Hospitalisation steigt das Einjahres-Mortalitätsrisiko im Vergleich zum Sterberisiko innerhalb des ersten Monats nach der Entlassung um mindestens das Doppelte. Eine aktuelle große US-Studie erweiterte nun die wissenschaftliche Evidenz. Die Forscher werteten mehr als 2,3 Millionen Klinikaufenthalte von staatlich krankenversicherten
COPD-Patienten (Medicare) im
Alter ≥65 Jahren aus.
Die kumulative Einjahres-Wiederaufnahme- bzw. -Mortalitätsrate nach einer
COPD-Exazerbation betrug 64 bzw. 26%. Das maximale Risiko für eine Rehospitalisierung bzw. für ein Versterben bestand innerhalb der ersten Tage nach der Klinikentlassung und sank dann wieder ab. Bei etwa 5% der Akuthospitalisationen war eine invasive, bei etwa 6% eine nicht invasive Beatmung erforderlich. Diese beiden Gruppen hatten gegenüber nicht beatmungspflichtigen
COPD-Patienten ein höheres kumulatives Einjahres-Sterberisiko (46% bzw. 42% vs. 24%), aber ein ähnlich hohes Risiko für eine Wiedereinweisung (rund 65%).
Eine Hospitalisierung aufgrund einer
COPD-Exazerbation und auch der Zeitraum nach der Entlassung stellen einen vulnerablen Zeitpunkt dar. Angesichts der langfristig hohen Komplikationsrate ist nach der Entlassung der Patienten über einen langen Zeitraum Wachsamkeit geboten. Dies sollte sich auch in der Intensität und Dauer der Übergangspflege abbilden.
LO