Eine diabetische Neuropathie möglichst früh zu erkennen, ist Voraussetzung, um das individuelle Risiko für ein diabetisches Fußsyndrom abschätzen zu können. In einer aktuellen Untersuchung aus Spanien hat die sudomotorische Testung dabei besser abgeschnitten als die derzeitigen Standardmethoden.
Aktuell wird im niedergelassenen Bereich vor allem mittels Monofilament und Vibration (Stimmgabel oder Biothesiometer) auf eine mögliche Neuropathie getestet. Allerdings sind die Ergebnisse nicht immer verlässlich und hängen stark von der (Fähigkeit zur) Mitarbeit des Patienten ab.
Bei einer beginnenden Neuropathie, bei der die Sensibilität noch normal erscheint, sind die kleinen C-Fasern, die die Schweißsekretion steuern, häufig bereits beeinträchtigt. Dies lässt sich mittels eines Indikatorpflasters beurteilen, das auf die Fußsohlen geklebt wird und bei Schweißproduktion die Farbe ändert. Ein unvollständiger bzw. verlangsamter Farbwechsel weist auf eine diabetische Neuropathie hin.
Ein Diabetes-Schwerpunkt-Zentrum in Spanien testete 263 konsekutive Patienten mit allen drei Testmethoden parallel. Insgesamt entwickelten 60 Patienten (22,8 %) im Laufe des 3,5-jährigen Follow-up Fußulzerationen. Darunter befanden sich zehn Patienten, die laut Monofilament und Vibration nicht gefährdet waren. Dagegen waren mit dem Sudomotorik-Test alle 60 Patienten in die richtige Risikogruppe ein-gruppiert worden. AB