Nierenerkrankungen

Praxis-Depesche 14/2004

Risikofaktoren ähnlich wie bei KHK

Nierenerkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen assoziiert und enden häufig in terminaler Niereninsuffizienz. Bisher ist über die Risikofaktoren für Nierenerkrankungen nicht viel bekannt. In einer US-Kohortenstudie wurde untersucht, welche Patienten besonders gefährdet sind.

2585 initial gesunde Probanden wurden erstmals zwischen 1978 und 1982 und dann bei einem Follow-up-Termin zwischen 1998 und 2001 untersucht. Bei allen Probanden wurde die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) gemessen. Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 18,5 Jahren hatten 244 Probanden (9,4%) eine Nierenerkrankung entwickelt. Als Risikofaktoren für die Entwicklung einer Nierenerkrankung konnten durch die Studie identifiziert werden: Alter, Body Mass Index, Diabetes und Nikotinabusus. Langzeitrisikofaktoren waren hoher Blutdruck und Diabetes. Eine leicht reduzierte GFR (unter 90 ml/min) geht im Gegensatz zu einer normalen GFR (mindestens 120 ml/min) mit einem dreifach erhöhten Risiko für eine Nierenerkrankung einher. Die bekannten kardiovaskulären Risikofaktoren disponieren also auch für die Entwicklung einer Nierenerkrankung. Bei Patienten mit leicht reduzierter GFR sollte der Hausarzt regelmäßig kontrollieren, ob sich eine Nierenerkrankung manifestiert. (MO)

Quelle: Fox, CS: Predictors of new-onset kidney disease in a community -based population, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 291 (2004), Seiten: 844-850

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