HIV-positive Mütter

Praxis-Depesche 4/2008

Risikofaktoren der Mutter-Kind-Übertragung

Je höher die HIV-RNA im mütterlichen Blut, desto größer die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung von der Mutter auf ihr Kind. Da es jedoch keine genauen Grenzwerte gibt, wurde jetzt untersucht, ob der HIV-DNA-Nachweis eine exaktere Vorhersage ermöglicht.

Die Teilnehmerinnen an der Multicenterstudie erhielten entweder von der 28. oder der 35. Gestationswoche eine antiretrovirale Therapie. Während der Geburt wurde alle drei Stunden Zidovudin gegeben. Die Neugeborenen wurden mit der Flasche gefüttert und bekamen entweder drei Tage oder sechs Wochen lang ebenfalls Zidovudin. Wurde die RNA-Viruslast zugrunde gelegt, zeigte sich kein Unterschied zwischen Müttern, die die Infektion an ihre Kinder weitergaben und denen, deren Kinder sich nicht infizierten. Das gleiche galt für die Parameter Alter, CD4+-Zellzahl, Dauer der Geburt, Entbindungsmethode, Frühgeburtlichkeit und Geburtsgewicht. Es spielte für die Infektionsübertragung auch keine Rolle, wann die antiretrovirale Therapie einsetzte. Dagegen lag die DNA-Viruslast bei den Müttern, die die Infektion weitergaben, signifikant höher als bei Müttern, deren Kinder nicht infiziert wurden. In 15 Fällen wurde die Infektion diaplazentar übertragen, in 17 Fällen intrapartal.

Quelle: Arvold, ND: Maternal HIV-1 DNA load and mother-to-child transmission, Zeitschrift: AIDS PATIENT CARE AND STDS, Ausgabe 21 (2007), Seiten: 638-643

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