Arrhythmogener Mitralklappenprolaps

Praxis-Depesche 1-2/2021

Risikofaktoren für einen ploetzlichen Herztod

Welche klinischen, EKG- und Bildgebungssparameter prädisponieren beim Mitralklappenvorfall( MVP)-Syndrom für einen plötzlichen Herztod?
Besonders gefährdet, so das Ergebnis einer Übersichtsarbeit, sind offenbar junge Frauen sowie Patienten mit Palpitationen, Synkopen bzw. Präsynkopen, einer positiven Familienanamnese sowie Personen mit belastungsinduzierten EKG-Auffälligkeiten wie polymorphen prämaturen Ventrikelkontraktionen oder ventrikulären Tachykardien. Zu den Vorboten im Ruhe- EKG zählen unter anderem die T-Inversion und die QT-Verlängerung. Echokardiographische Risikofaktoren stellen beispielsweise verdickte Klappensegel, ein Sehnenfadenabriss, eine sogenannte Mitral Annular Disjunction sowie eine mäßige bis schwere Mitralregurgitation dar. Ferner eine paradoxe systolische Zunahme des Mitralanulus- Durchmessers, eine höhere Mitralklappenanulus- Geschwindigkeit im Gewebe- Doppler (Pickelhaube-Zeichen) sowie eine mittels Kardio-MRT nachgewiesene Myokardfibrose. Ursächlich für den plötzlichen Herztod beim MVP sind komplexe Arrhythmien, welche offenbar durch abnorme Zugkräfte der Chordopapillarmuskeleinheit am Myokard – noch vor Auftreten einer Makrofibrose – getriggert werden, so das Fazit der Forscher. Ob ein Mitralklappenersatz hier Abhilfe schaffen kann, sei allerdings unklar. LO
Quelle: Muthukumar L et al.: Association between malignant mitral valve prolapse and sudden cardiac death: A review. JAMA Cardiol 2020; 5(9): 1053-61
ICD-Codes: I34.1

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