Solchermaßen identifizierte Risikopatienten könnten dann gezielt echokardiographisch untersucht werden, um die Herzinsuffizienz zu bestätigen oder auszuschließen. Für die Untersuchung wurden die Daten von insgesamt 1941 Patienten in hausärztlicher Behandlung über 60 Jahre analysiert. 462 von ihnen litten an Herzinsuffizienz. Für das Modell wurden zunächst 23 verschiedene mögliche Variablen zusammengestellt und untersucht; das schließlich resultierende Modell umfasst fünf unabhängige Prädiktoren: Alter, vorherige ischämische Herzerkrankung, belastungsassoziierte Kurzatmigkeit, BMI und ein lateral verlagerter/verbreiteter Herzspitzenstoß. Für einen Typ-2-Diabetes und für Multimorbidität/Polypharmazie gibt es zusätzlich Punkte. Mithilfe der aus den einzelnen Werten aufsummierten Gesamtpunktezahl lässt sich das Risiko einer nicht erkannten Herzinsuffizienz und damit für eine notwendige Überweisung zum Kardiologen mit relevanter Sicherheit beurteilen. Wird zusätzlich der (im hausärztlichen Bereich allerdings selten erhobene) NTproBNP-Wert berücksichtigt, wird die Vorhersagenkraft des Modells noch weiter verbessert. BA
Herzinsuffizienz
Risikopatienten gezielt identifizieren
Die Prävalenz undiagnostizierter Herzinsuffizienz bei älteren Menschen ist hoch. Niederländische Forscher haben nun ein Modell entwickelt, mit dem sich das Risiko für eine unerkannte Herzschwäche anhand einfacher Parameter abschätzen lässt.
Kievit RF et al. Efficient selective screening for heart failure in elderly men and women from the community: a diagnostic individual participant data meta-analysis. Eur J Pre Cardiol 2018; 25: 437-46