Sexuell übertragbare Infektionen

Praxis-Depesche 8/2016

Riskantes Sexualverhalten nimmt zu

Den Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen vernachlässigen junge Frauen oft. Das ergab eine schwedische Umfrage.

Seit 1989 werden schwedische Universitätsstudentinnen in Uppsala alle fünf Jahre über ihr Sexualverhalten befragt. In dieser Zeit veränderte sich die Zahl und die Art der sexuellen Erfahrungen junger Frauen deutlich. Bei der letzten Erhebung im Frühjahr 2014 hatten die 359 Teilnehmerinnen mit einem Durchschnittsalter von 23,5 Jahren im Mittel bereits 12,1 Sexualpartner. 25 Jahre zuvor waren es nur 4,0. Das Alter beim ersten Geschlechtsverkehr sank im gleichen Zeitraum von 17,6 auf 16,7 Jahre; die Zahl der Sexualpartner in den vergangenen zwölf Monaten stieg von 1,0 auf 2,8. Beim „ersten Mal“ verhüteten die meisten Mädchen mit Kondomen: 2014 lag der Anteil bei 71%. Hier ergaben sich über die Jahre keine signifikanten Veränderungen. Der Einsatz von Kondomen beim ersten Sex mit dem letzten Partner sank allerdings von 49% im Jahr 2009 auf 41% bei der letzten Befragung.
 
Von Erfahrungen mit Analverkehr berichteten vor 15 Jahren 27% der Befragten, 2014 waren es 46%. Nur jede vierte Frau benutzte dabei immer ein Kondom.
Besorgniserregend fanden die Studienautoren die Zunahme riskanter Sexualpraktiken: Insbesondere beim Analsex und beim ersten Sexualkontakt mit einem neuen Partner ist die Gefahr einer Ansteckung mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen hoch. CW
Quelle:

Stenhammar C et al.: Sexual and contraceptive behavior among female university students in Sweden – repeated surveys over a 25-year period. Acta Obstet Gynecol Scand 2015; 94: 253-9

ICD-Codes: A64

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