Das Hautmikrobiom stärken

Praxis-Depesche 9-10/2021

Roseomonas mucosa gegen Neurodermitis

Zunehmend wird diskutiert, dass ein Ungleichgewicht des Hautmikrobioms an der Pathogenese von atopischer Dermatitis (AD) beteiligt sein könnte. In dieser Studie linderte Roseomonas mucosa die AD.
Die Autoren hatten bereits gezeigt, dass das Hautbakterium Roseomonas mucosa (R. mucosa) k linische E ffekte a uf A D h at u nd sicher ist. Nun ging es darum, ob die Sicherheit und der klinische Effekt von R. mucosa ausreichend sind, um eine große randomisierte placebokontrollierte Studie zu initiieren. Dafür wurde die Wirkung bei 15 ADPatienten unter sieben Jahren untersucht. Zehn der Patienten wurden nach einem Dosiseskalationsschema behandelt, fünf erhielten 105 koloniebildende Einheiten pro behandelter Körperstelle für vier Monate. Bei allen 15 behandelten Kindern verbesserte sich die AD: In der Eskalationsgruppe verbesserte sich der Severity-Scoring- of-Atopic-Dermatitis(SCORAD)-Wert im Mittel um 64,3 %, in der Vergleichsgruppe um 69,4 %, der Eczema Area and Severity Index (EASI) verbesserte sich in der Eskalationsgruppe um 75,6 %, in der Vergleichsgruppe um 80,5 %. In Woche 16 war bei 90 % der Patienten der EASI um 50 % reduziert, bei 70 % war der EASI um 75 % erniedrigt, bei 30 % war der EASI um 90 % erniedrigt. Diese Response-Raten sind höher als in Placebogruppen anderer AD-Studien. Darüber hinaus verbesserte sich die epitheliale Barrierefunktion, und die behandelten Kinder benötigten weniger topische Steroide. Auch schwere Nebenwirkungen traten nicht auf. MR
Quelle: Myles IA et al.: Therapeutic responses to Roseomonas mucosa in atopic dermatitis may involve lipid-mediated TNF-related epithelial repair. Sci Transl Med 2020; 12(560): eaaz8631

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