Ulkus- / Reflux-Therapie

Praxis-Depesche 3/2005

Säureblocker erhöhen das Pneumonie-Risiko

Die Drosselung der Magensäuresekretion bei Ulkus- und Refluxpatienten ermöglicht es pathogenen Keimen aus der Mundhöhle, den Gastrointestinaltrakt zu besiedeln. Steigt dadurch auch das Risiko für Pneumonien?

In einer Fall-Kontroll-Studie verglich man die Häufigkeit nicht nosokomialer Pneumonien bei Patienten, die sich einer säureblockierenden Therapie unterzogen, und Personen, die keine solche Behandlung erhielten. Dabei wurde das Pneumonie-Risiko für Protonenpumpenhemmer und H2-Rezeptorantagonisten getrennt berechnet. Bewertet wurden wahrscheinliche (anhand klinischer Symptome) und gesicherte (radiologisch oder im Sputum nachgewiesene) Fälle von Lungenentzündung. Für die Analyse standen die Daten von 364 683 Personen zur Verfügung, von denen 5551 erstmals an einer Pneumonie erkrankt waren. Die Inzidenzraten für Pneumonie betrugen 0,6 pro 100 Personenjahre bei Kandidaten ohne Säureblocker und 2,45 bei Einnahme einer säurehemmenden Medikation. Das bereinigte relative Pneumonie-Risiko lag bei Patienten, die aktuell Protonenpumpenhemmer einnahmen, im Vergleich zu jenen, die diese Therapie beendet hatten, bei 1,89, für H2-Rezeptorantagonisten bei 1,63.

Quelle: Gregor, JC: Acid suppression and pneumonia, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 292 (2004), Seiten: 2012-2013: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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