Entzugserscheinungen Opioid-abhängiger Patienten reichen von Tremor und Muskelkrämpfen, Grippe-ähnlichen Symptomen, Diarrhoe oder Panikattacken und Depressionen, bis hin zu kardiovaskulärer Instabilität und Herz-Rhythmusstörungen. Einigen dieser Symptome kann man im Rahmen einer Substitutionstherapie mit einem pflanzlichen Mittel vorbeugen, nämlich Safran.
Ähnlich wie Methadon wirkt Safran als Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SRI), außerdem antiinflammatorisch und analgetisch. Dies nutzten Forscher in einer klinischen Studie, um den Methadon-Bedarf von 44 Opioid-abhängigen Patienten in stabiler Substitutionstherapie schrittweise zu reduzieren. Über acht Wochen lang erhielt jeweils die Hälfte der Patienten zusätzlich zur wöchentlichen Methadon-Dosis eine Kapsel mit 30 mg Safranpulver oder Plazebo. Jede Woche wurde die Methadon-Dosis um 5 mg reduziert und die Supplementdosis um eine Kapsel erhöht.
Von ursprünglich über 50% klagten nach zwei Monaten nur noch 32% der mit Safran behandelten Patienten über Appetitverlust; das Auftreten von Rhinorrhoen verringerte sich von 40 auf 27%, das von Diarrhoen von 50 auf 40%. Unter Plazeboblieb die Häufigkeit von Appetitverlust dagegen stabil, Rhinorrhoen nahmen von 59 auf 63% zu, und Diarrhoen von 36 auf 63%. Die Methadonreduktion sorgte in der Plazebogruppe für vermehrte Myalgien (Zunahme von 40 auf 68%). Hier wirkte das Safran am stärksten und reduzierte die Myalgie- Häufigkeit von 63% auf 9%. OH