Impfkritik

Praxis-Depesche 8/2018

Saisonale Grippeimpfung für Schwangere

Jeden Herbst wird sie wieder neu diskutiert: die Grippe-Impfung. Keine Diskussion sollte es aber bei Schwangeren und medizinischem Personal geben. Für beide Gruppen wird die Influenza-Impfung sogar uneingeschränkt von der STIKO empfohlen.

Trotz der eindeutigen Vorteile der Impfung nehmen nur wenige werdende Eltern eine Nicht-Impfung als Gefahr für sich und ihr Kind wahr. Darauf lässt eine anonyme Umfrage in Deutschland schließen. In der Influenza-Impfsaison 2016-2017 wurden auf einer Neonatologie-Station 330 Eltern und 183 Krankenhausmitarbeiter mit Kontakt zu Frühgeborenen zu ihrem aktuellem Impfstatus befragt. Überraschenderweise waren nur 10% der Mütter und weniger als 5% der Väter in der aktuellen Saison geimpft. Als Gründe für den Impf-Verzicht gaben die Eltern meist an, keine Ansteckungsgefahr für sich selbst zu sehen. Gut ein Drittel befürchtete zudem unerwartete Nebenwirkungen. Viele Eltern unterschätzen also das Risiko einer Influenza-Infektion sowohl für sich selbst als auch für ihr Kind. Immerhin die Hälfte der Ärzte gab an, aktuell geimpft zu sein; rund zwei Drittel der Krankenschwestern waren es aber nicht. Da diese aber i. d. R. den meisten Kontakt zu Frühgeborenen haben, ist der Impfschutz gerade für sie wichtig. SB

Quelle:

Buxmann H et al.: Influenza vaccination rates among parents and health care personnel in a german neonatology department. Vaccines (Basel) 2018; 6(1): E3

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