Beide Partner von dänischen Paaren (n = 430) mit Fertilitätsproblemen wurden unabhängig voneinander einmal im Menstruationszyklus zur Allgemeingesundheit und zu psychischen Stressfaktoren befragt (GHQ-12, General Health Questionnaire). Blutproben beider Partner sowie die Samenqualität der Männer wurden zu Studienbeginn und dann einmal im Monat untersucht. Psychischer Stress bei den Männern hatte keinen Einfluss auf die Samenqualität. Es bestand keine spezifische Assoziation zwischen psychischen Stressfaktoren und der Konzentration der Parameter LH, FSH, Inhibin-B, Testosteron und Östradiol. In Zyklen mit viel Stress (höchstes Quartil der GHQ-12-Skala) lag die Schwangerschaftsrate bei 14%, in Zyklen mit wenig Stress (niedrigstes Quartil) lag sie bei 18%. Bei Männern mit geringer Spermiendichte nahm die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Konzeption bei der Partnerin mit zunehmenden GHQ-12-Punkten ab. Zyklusspezifische Veränderungen bezüglich psychischer Stressfaktoren beim Mann hatten keinen Einfluss auf die Schwangerschaftsrate. Paare mit viel Stress hatten allerdings seltener Geschlechtsverkehr.
Männliche Fertilität
Praxis-Depesche 14/2004
Samenqualität verschlechtert sich nicht durch Stress
Fall-Kontroll-Studien haben gezeigt, dass infertile Männer häufiger an Stress leiden. Infertilität an sich stellt jedoch auch einen Stressfaktor dar. Dänische Wissenschaftler untersuchten, inwieweit psychischer Stress die Samenqualität beeinträchtigt.
Quelle: Hjollund, NH: Reproductive effects of male psychologic stress, Zeitschrift: EPIDEMIOLOGY, Ausgabe 15 (2004), Seiten: 21-27