Auf dem Weg zum Goldstandard bei Aortenklappenstenose

Praxis-Depesche 9/2015

SAPIEN-3-Transkatheter-Aortenklappe: lange Haltbarkeit und geringe Mortalität

Die Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) ist bei inopera - blen Hochrisiko-Patienten mit Aortenklappenstenose der konservativen Therapie deutlich überlegen. Zu SAPIEN 3, der neuesten TAVIGeneration von Edwards, wurden jetzt Daten präsentiert, die bei Hochrisiko-Patienten eine langfris tige Haltbarkeit und günstige Mortalität belegen. Aber auch Patienten mit mittlerem OP-Risiko, die sich auch für eine offene OP eignen, profitieren von TAVI.

Für symptomatische schwere Aortenklappenstenosen stehen heutzutage zwei Therapieprinzipien zur Verfügung: offener chirurgischer Ersatz der defekten Aortenklappe und TAVI, die Transkatheter-Aortenklappenimplantation. Die offene Operation am Herzen stellte viele Jahre lang die einzige Option dar; allerdings sind nicht alle Patienten für den Eingriff am offenen Herzen geeignet. Bei TAVI wird die stenosierte Aortenklappe interventionell minimalinvasiv ersetzt, in über 90% über einen femoralen Zugang und häufig unter Lokalanästhesie.

Neun Jahre mit TAVI überleben

Die erste TAVI-Prozedur erfolgte im Jahre 2002 und seitdem hat sich das Verfahren in großen Schritten weiterentwickelt. Der bislang am längsten überlebende TAVI-Patient blickt mittlerweile auf neun Jahre Erfahrung mit seiner SAPIENKlappe zurück – während im Vergleich dazu Patienten unter alleiniger medikamentöser Therapie im Durchschnitt nach zwölf Monaten zu 50,8% verstorben sind (Kapadia S et al., PARTNER-Studie). „Dies ist zwar nur eine Einzel- Kasuistik, aber dennoch zeigt sie, dass TAVI auch langfristig komplikationslos funktioniert“, so Prof. Hélène Eltchaninoff, Rouen (Frankreich). Zu den wesentlichen Innovationen der neuesten Generation der SAPIEN-Klappe (siehe Abb. 1) zählt eine verbesserte Geometrie des Rahmens aus Kobalt-Chrom, der neue, Leckage-reduzierende Cuff und eine Verkleinerung des Durchmessers des Einführsystems. Für SAPIEN 3 in Standard- Größe ist ein minimaler Gefäßdurchmesser von 5,5 mm ausreichend, entsprechend eines transfemoralen 14F-Zugangs. Dr. John Webb, Vancouver (Kanada), stellte die Ein-Jahres-Ergebnisse der SAPIEN- 3-Studie im Rahmen des EuroPCRKongresses in Paris vor. Eingeschlossen wurden 150 Patienten mit schwerer symptomatischer Aortenstenose und einem hohen oder intermediären OP-Risiko (STSScore ≥8 [EuroSCORE ≥15] bzw. ≥4 [EuroSCORE ≥10]). Fünf der 16 Studienzentren befanden sich in Deutschland und steuerten 71 der insgesamt 150 Patienten bei. Bei 99,3% der Eingriffe konnte die Aortenklappe interventionell korrekt platziert werden und in keinem der Fälle kam es zu einer Verlegung der Koronarostien. Nach zwölf Monaten lag die Überlebensrate bei transfemoralem Vorgehen (entspricht 64% der Patienten des Gesamtstudienkollektivs) bei 91,6%. Die kardiovaskuläre Mortalität betrug lediglich 2,1%. „Das ist die günstigste Sterblichkeitsrate in einer prospektiven Multicenter-TAVI-Studie, die jemals berichtet wurde“, so Webb.

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