Infektionsprophylaxe bei OP-Wunden

Praxis-Depesche 22/2005

Sauerstoff ja, aber nicht zu viel

Eine adäquate Sauerstoffversorgung ist von großer Bedeutung für die Wundheilung und soll vor Wundinfektionen schützen. Zu viel Sauerstoff kann aber auch das Gegenteil bewirken.

In einer New Yorker Klinik hatten 160 Patienten während und 2 h nach großen abdominalen Operationen doppelblind und randomisiert entweder 80% oder 35% Sauerstoff erhalten. In den ersten zwei Wochen traten bei 18,1% der Patienten Infektionen überwiegend durch E. coli, Bacteroides fragilis und Enterococcus faecalis auf. Sie waren nach der höheren Sauerstoffmenge signifikant häufiger (25,0 vs. 11,3%). Unabhängig von anderen Risikofaktoren der Wundheilung und Wundinfektion (u. a. Komorbidität, körperliche Verfassung, Hämatokrit und Leukozytenzahl) erwies sich die höhere Sauerstoffmenge als signifikanter Prädiktor für Infektionen. Patienten mit Wundinfektionen mussten signifikant länger in der Klinik bleiben (13,3 vs. 6,0 Tage).

Quelle: Pryor, KO: Surgical site infection and the routine use of perioperative hyperoxia in a general surgical population, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 291 (2004), Seiten: 79-87

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