Kasuistik

Praxis-Depesche 1-2/2020

Schenkelblock unter Belastung als Indikation

Manchmal tritt bei Herzinsuffizienz unter Belastung ein Linksschenkelblock auf. Er verstärkt die Beschwerden und geht mit einer ungünstigen Prognose einher. Eigentlich keine Indikation für eine Resynchronisationstherapie.
Eine 57-jährige Brasilianerin mit idiopathischer dilatativer Kardiomyopathie (NYHA IV) zeigte unter einem kardiovaskulärem Belastungstest bei einer Herzfrequenz von 131/min einen Linksschenkelblock mit einer QRS-Breite von 200 ms. Bei einer Stress-Echokardiographie registrierte man eine belastungsinduzierte intra- und interventrikuläre Dyssynchronie. Da eine Herztransplantation keine Option war, therapierte man mit kardialer Resynchronisation in der Hoffnung, die Belastbarkeit damit zu bessern. Nachdem das biventrikuläre Pacing etabliert war, verbesserte sich die NYHA-Klasse auf II. Belastungstests sechs und zwölf Monate später zeigten eine ausgeprägte, kontinuierliche Besserung der Belastbarkeit. Das biventrikuläre Pacing war während der gesamten Belastungsphase aktiv. Periodische Atmung trat nicht mehr auf. Auch zeigte sich ein reverses kardiales Remodelling und ein Anstieg der Ejektionsfraktion. WE
Quelle: Scolari FL et al.: Expanding benefits from cardiac resynchronization therapy to exercise-induced left bundle branch block in advanced heart failure. ESC Heart Failure 2019; doi: 10.1002/ehf2.12580
ICD-Codes: I44.7

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