Paracetamol-Überdosis bei kleinen Kindern

Praxis-Depesche 6/2001

Schlägt nicht auf die Leber

Das versehentliche Schlucken von Paracetamol gehört zu den häufigsten Medikamenten-Vergiftungen im Kleinkindesalter. Muss auch bei relativ geringen aufgenommenen Mengen immer Erbrechen induziert werden oder reicht es, die Kinder zu Hause zu beobachten?

Eine Vergiftungszentrale in den USA wertete 1019 Vergiftungsfälle mit Paracetamol von 20 bis 200 mg/kg KG bei Kindern unter sieben Jahren aus. Die mittlere Exposition lag bei 91,51 mg/kg KG. Seit mehr als zehn Jahren wird bei dieser Patientengruppe in solchen Fällen kein Erbrechen mehr induziert, sondern die Eltern werden angewiesen, auf mögliche Symptome von Lebertoxizität wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Gelbfärbung der Haut und Lethargie zu achten. Nach jeweils vier bis sechs und 72 Stunden erkundigte man sich telefonisch nach dem Befinden des Kindes. Bei keinem dieser Kinder traten innerhalb von 72 Stunden Anzeichen einer Lebertoxizität oder andere Beschwerden auf.

Quelle: Mohler, CR: Prospective evaluation of mild to moderate pediatric aceaminophen exposures., Zeitschrift: ANNALS OF EMERGENCY MEDICINE, Ausgabe 35 (2000), Seiten: 239-244

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