Grünenthal

Praxis-Depesche 11/2021

Schlaf kann Schmerzreize hemmen

Schlafstörungen sind eine der häufigsten Komorbiditäten bei Patienten mit chronischen Schmerzen. Rund 70 % dieser Patienten schlafen schlecht. Dabei hat Schlaf eine protektive Wirkung auf den Schmerz.
Beim einem von Grünenthal veranstalteten Symposium anlässlich des deutschen Schmerzkongresses 2021 in Mannheim diskutierten Experten, wie Patienten mit chronischem Schmerz zu gesteigerter Lebensqualität verholfen werden kann.
Prof. Ralf Baron, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, erläuterte Studien, die zeigten, dass Schlaf Schmerzreize hemmen kann, und andererseits Schlafentzug sogar bei gesunden Probanden zu Hyperalgesien führe. Verantwortlich hierfür sei unter anderem der Shift des Reizes vom lateralen zum medialen Schmerzsystem. Dieser Mechanismus führe besonders bei Patienten mit chronischen Schmerzen zu einem circulus vitiosus, so Baron. Wichtig sei daher bei dieser Patientengruppe, ein Analgetikum zu verordnen, das einen solchen Mechanismus durchbrechen könne. Untersuchungen hätten gezeigt, dass die Wirkung von Tapentadol (Palexia ®) am Hinterhorn ansetzt, und damit in Studien mit chronischen Schmerzpatienten eine deutlich verbesserte Schlafqualität unter Tapentadol im Vergleich u. a. zu Oxycodon erreicht werden konnte. Zudem zeigten weitere gepoolte Studien, dass unter Tapentadol eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität (nach SF-36) erreicht werden konnte.
ICD-Codes: G47.9

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