Drei Pflanzen für drei Rhythmen

Praxis-Depesche 5/2017

Schlaf- und Herzprobleme effektiv behandeln

Die anthroposophische Medizin fasst unter dem „Rhythmischen System“ drei Elemente im menschlichen Körper zusammen: Herz-Rhythmus, Atem-Rhythmus und Schlaf-Wach- Rhythmus. Da diese gekoppelt sind, wundert die klinische Beobachtung nicht, dass Herz-Kreislauf- und Schlafstörungen häufig überlappen. Cardiodoron® ist ein Arzneimittel der anthroposophischen Therapierichtung, bestehend aus drei Heilpflanzenextrakten, welches sowohl bei Herz-Kreislauf- als auch Schlafbeschwerden angewendet werden kann. Die positive Wirkung auf Schlafstörungen wurde nun in einer prospektiven Beobachtungsstudie bestätigt. Es zeigte sich, dass sich mit der Heilpflanzenkomposition die Ausprägung von Schlafstörungen um bis zu 76% besserte. Dabei war Cardiodoron® sehr gut verträglich, und 89% der an der Studie beteiligten Ärzte gaben an: „Ich würde es wieder verordnen!“

Interview

„Heilpflanzenkomposition für Schlaf und Herz“

Andrea Diehl ist Fachärztin für Allgemeinmedizin in Saarbrücken und spezialisiert auf anthroposophische Medizin und Naturheilverfahren.

Wie wirkt Cardiodoron® bei Patienten mit Schlafstörungen?
Im Vergleich zu allopathischen Schlafmitteln wirkt Cardiodoron® dauerhaft auf die Schlafregulation, und unerwünschte „Hang-over-Effekte“ am nächsten Morgen werden vermieden, auch bei langfristiger Einnahme.
Welche Patienten profitieren besonders?
Da vegetative Herzprobleme oft aus Schlafproblemen resultieren – und umgekehrt – eignet sich Cardiodoron® besonders gut für Patienten mit beiden Symptomen. In meiner Praxis stelle ich häufig eine sehr schnelle Wirkung fest – manchmal innerhalb von Minuten, was z. B. bei der Behandlung orthostatischer Dysregulationen sehr vorteilhaft ist.
Wie setzen Sie es in Ihrer Praxis ein?
Frauen scheinen die feiner dosierbaren Tropfen zu bevorzugen, Männer eher die Tabletten. Wenn auf Alkohol verzichtet werden soll, bietet sich die Tablettenform an.
Auszüge aus Bilsenkraut, Schlüsselblume und Eselsdistel sind die pflanzlichen Bestandteile von Cardiodoron® (Hyoscyamus niger, Primula veris und Onopordum acanthium). Der Begründer der anthroposophischen Medizin selbst, Rudolf Steiner, hatte Anfang der 1920er Jahre deren Wirkung beschrieben. Heute ist das rezeptpflichtige Arzneimittel, das als Dilutio, Tablette oder Injektionslösung verfügbar ist, zugelassen zur Behandlung von Störungen vegetativer Rhythmen und ihrer Koordination, vor allem Herzrhythmusstörungen, Schlafstörungen, Dyskardien und orthostatische Dysregulationen sowie funktionelle Herz- und Kreislaufbeschwerden bei und nach Infektionskrankheiten.
Aktuell wurde nun die Wirkung des pflanzlichen Kombinationspräparates in einer prospektiven, multizentrischen, nichtinterventionellen Beobachtungsstudie untersucht. Eingeschlossen wurden 522 Patienten aus 92 Praxen niedergelassener Ärzte in Deutschland. Die Studienteilnehmer litten unter funktionellen Herz-Kreislauf-Beschwerden und/oder Schlafstörungen und hatten erstmals Cardiodoron® verordnet bekommen. Die aktuelle Veröffentlichung fokussierte nun auf die Patienten mit Schlafstörungen und wertete diese Subgruppe separat aus (n=380, 80% mit Durchschlafschwierigkeiten, 62% mit Einschlafproblemen und 45% mit vorzeitigem Erwachen). Die Patienten hatten in 95% der Fälle die empfohlene Dosierung für 90 Tage erhalten (1 bis 3 x tgl. 15 bis 20 Tropfen).
Als Zielparameter wurde u. a. die Ausprägung der Schlafstörung ausgewertet, die durch Befragung der Patienten bei Studienaufnahme, bei Abschluss (nach 90 Tagen) und beim Follow- up (nach sechs Monaten) ermittelt wurde. Initial betrug dieser Wert 2,0 ± 0,6, was einer mittleren Ausprägung der Schlafprobleme entsprach. Bis zur Follow-up-Untersuchung fiel die Ausprägung der Schlafstörungen signifikant um 65% auf 0,7 ± 0,7 (p<0,01; siehe Abb. 1).
 
Der aus sieben Parametern zusammengesetzte Schlafqualitätsindex PSQI (z. B. Schlafqualität und Schlafmittelkonsum) verbesserte sich ebenfalls (um 60% von 12,2 ± 3,4 auf 4,8 ± 3,3; p<0,0001), wobei die Patienten dadurch im Durchschnitt dem Bereich einer „auffälligen bzw. schlechten Schlafqualität“ (>5 Punkte) entkamen. Da sich insbesondere außergewöhnliche Arbeitszeiten wie Nacht-/ Schichtarbeit negativ auf den Schlaf auswirken können, wurden entsprechende Patienten separat ausgewertet. Hierbei sah man eine noch deutlichere Reduzierung der Schlafstörungen um 76% (von 2,1 ± 0,7 bei Baseline auf 0,5 ± 0,7 beim Follow-up; p<0,01; siehe Abb. 1).
Um auch Symptome jenseits der Schlafstörungen und die Wirkung der Pflanzenkombi- Dilutio auf diese zu untersuchen, berechnete man für jeden Patienten einen Symptomsummenscore aus insgesamt 30 Einzelsymptomen, wie z. B. Angst, depressive Symptome, Palpitationen, klimakterische Beschwerden, Kopfschmerzen und Schwindel. Der daraus berechnete Symptomsummenscore reduzierte sich über den Studienverlauf hinweg signifikant – und bei Patienten mit außergewöhnlichen Arbeitszeiten war diese Abnahme wiederum besonders deutlich (Gesamtkollektiv: Reduktion um 59%; Arbeitszeit-Kollektiv: Reduktion um 69%; beide p<0,01).
Im Durchschnitt vergingen 13 Tage, bis Patienten einen ersten Wirkeintritt feststellten. Nebenwirkungen waren dabei selten, mild und reversibel und betrafen lediglich fünf Verdachtsfälle von 522 Teilnehmern.
„Aufgrund der sehr homogenen Ergebnisse kann geschlussfolgert werden“, so Dr. Claudia Rother, Schwäbisch Gmünd, Erstautorin der Studie, „dass Cardiodoron® ohne nennenswerte Nebenwirkungen bei Schlafstörungen mit Erfolg eingesetzt werden kann.“ CB

 

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