Zu diesem Zweck arbeiteten 30 Wissensarbeiter (Altersdurchschnitt: 34 Jahre) jeweils eine Woche lang in zwei fast identischen Büros. Eines war mit elektrochromem (EC) Glas ausgestattet, das unter allen Lichtverhätnissen einen Ausblick nach draußen ermöglicht und die Tageslicht- Exposition optimiert. Das andere Büro war mit herkömmlichen (ggf. blickdichten) Jalousien versehen, so dass die Umgebung stets nur unscharf zu erkennen war. Diese Ausstattungen resultierten in – aus Beleuchtungsstärke und Farbtemperatur gebildeten – 40,6 bzw. 316 „melanopischen Lux“.
Die objektive Beurteilung der Schlafqualität – Gesamtschlafzeit (TST), Schlaf-/Wachzeiten, Schlafeffizienz (SE), Einschlaflatenz und Wachzeiten nach Einschlafen (WASO) – erfolgte durch eine Handgelenk-Aktigraphie. Jeden Montag und Freitag absolvierten die Probanden zur Einschätzung der kognitiven Leistungsfähigkeit eine Strategic Management Simulation (SMS), die den Teilnehmer in eine Entscheidungsrolle bringt.
Signifikante Unterschiede
Die Effekte der Lichtoptimierung waren prompt, substanziell und nachhaltig: Sowohl der Schlaf als auch die kognitive Funktion wurden bereits nach einem Tag im Raum beeinflusst, und die Auswirkungen wurden im Laufe der Woche stärker und damit signifikant.
Die Teilnehmer in der Gruppe mit optimierten Tageslicht- und Aussichtsbedingungen schliefen 37 Min. länger (p < 0,001). Dabei war die TST-Zunahme bei den Teilnehmern mit der kürzesten initialen Schlafdauer (+ 52,80 Min.) signifikant größer als bei jenen, die bereits zuvor ausreichend lang schliefen (+ 18,08 Min.).
In allen neun Domänen des strategischen Denkens des SMS wurden während der Zeiten im licht- und sichtoptimierten Büro um 26 - 62 % bessere Leistungen erzielt. Insgesamt wurde eine signifikant um 42 % höhere SMS-Punktzahl erreicht (p < 0,0001). Diese erheblichen Effekte auf die kognitive Funktion fielen für (fast) alle Teilnehmer vergleichbar hoch aus.
Die Effekte von Tageslicht und freier Sicht ließen sich nicht auseinanderhalten. HL