Spinale Manipulation

Praxis-Depesche 5/2003

Schlaganfall nach HWS-Therapie

Der Nutzen der manuellen Therapie bei HWS-Syndrom ist durch Studien noch nicht eindeutig nachgewiesen. Trotzdem werden spinale Manipulationen zunehmend auch von Allgemeinmedizinern und Physiotherapeuten durchgeführt. Eine ernsthafte Komplikation stellt dabei die Vertebralis-Dissektion dar. Ist sie vorhersehbar?

Retrospektiv wurden 64 Fälle aus Behandlungsfehler-Prozessen analysiert. Die Schlaganfälle traten unabhängig von der Anzahl durchgeführter Spinal-Manipulationen auf. Auch die Art der Manipulation sagt nichts über das Schlaganfall-Risiko aus. Die meisten Ereignisse traten zwar nach Rotationsmanövern auf; dies war jedoch auch die häufigste Form der Manipulation. Vorsicht scheint jedoch geboten bei akut auftretenden, schweren Nacken- und/oder Kopfschmerzen, begleitet von neurologischen Symptomen. Dies könnte ein Hinweis auf eine beginnende Vertebralis-Dissektion sein. Es gibt aber keine zuverlässigen Indikatoren für das Auftreten eines Schlaganfalls nach HWS-Manipulation. (GW)

Quelle: Rothwell, PM: Cerebrovascular complications of therapeutic neck manipulation, Zeitschrift: JOURNAL OF NEUROLOGY, Ausgabe 249 (2002), Seiten: 1105-1106: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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