Bevorzugte COX-2-Hemmung

Praxis-Depesche 23/2000

Schmerztherapie, die den Magen schont

Die Behandlung mit nicht-steroidalen Antirheumatika war bislang mit einem hohen gastrointestinalen Risiko verbunden. Aktuelle englische Daten zur Arzneimittelsicherheit zeigen, dass das COX-2-präferenzielle NSAR Meloxicam bei fehlenden gastrointestinalen Risikofaktoren nur selten Magen-Darm-Störungen induziert.

Epidemiologen an der Universität Southampton unterzogen im Rahmen einer Postmarketing-Studie das mehr COX-2 als COX-1 hemmende NSAR Meloxicam einer Sicherheitsprüfung. Studienziel waren die Häufigkeit Meloxicam-bezogener unerwünschter Ereignisse in der Allgemeinpraxis und der Einfluss ausgewählter Risikofaktoren. Insgesamt 19 087 Patienten (überwiegend Arthrose und anderweitiger Schmerz am Bewegungsapparat), die während des Zeitraum 12/1996 bis 3/1997 mit Meloxicam behandelt worden waren, wurden identifiziert. Die verschreibenden Ärzte informierten mit Hilfe von Fragebögen über Nebenwirkungen während der ersten sechs Monate nach der Verschreibung. Unter Meloxicam-Behandlung wurden Dyspepsien mit einer Häufigkeit von 28,3 pro 1 000 Patientenmonate beobachtet. Nur bei 33 Patienten war es zu gastrointestinalen Blutungen gekommen (Häufigkeit: 0,4/1 000 Monate). Bei manifester Magen-Darm-Erkrankung im Jahr vor der NSAR-Therapie war das Risiko für eine Dyspepsie, Bauchschmerzen und ein Magen-Darm-Geschwür erhöht. Waren die Patienten bereits mit NSAR vorbehandelt, traten unter Meloxicam 20 bis 30% weniger Dyspepsien und Bauchschmerzen auf. Bei Patienten mit magenschützender Begleitmedikation, also Risikopatienten, wurden hingegen zwei- bis dreimal häufiger Dyspepsien, Bauchschmerzen und Ulkuserkrankungen beobachtet. Nur in jeweils einem Fall kam es zu Thrombozytopenie, interstitieller Nephritis und idiosynkratischen Störung der Leberfunktion.

Quelle: Martin, RM: Inzidenz von unerwünschten Ereignissen und Risikofaktoren für Störungen im Gastrointestinaltrakt im Zusammenhang mit Meloxicam b, Zeitschrift: BRITISH JOURNAL OF CLINICAL PHARMACOLOGY, Ausgabe 50 (2000), Seiten: 35-42

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