Eine glatte und gesunde Haut, vor allem im Gesicht, hat sowohl für die eigene als auch die gesellschaftliche Wahrnehmung einen sehr hohen Stellenwert. Entsprechend im Trend liegen Verjüngungsverfahren, dermatologische Kosmetik und minimalinvasive Injektionstherapien. Was aber fehlt, ist eine klare und einheitliche Definition, auf deren Grundlage man die Qualität des Hautbildes fachlich und objektiv beurteilen und adäquat behandeln kann.
Visuelle, topographische und mechanische Aspekte
Die Autor:innen schlagen deshalb eine Einteilung aller Attribute der Haut in drei Kategorien vor (die Publikation hält hierzu praktische Übersichtstabellen parat):
• 1. Visuelle Attribute: Alle Eigenschaften, die auch nach kompletter Glättung topographischer Unebenheiten sichtbar bleiben und durch die Lichtreflexion der Haut beschrieben werden können
• 2. Topographische Attribute: Eigenschaften, die erfühlt und durch topographische Bildgebung erfasst werden können
• 3. Mechanische Attribute: Eigenschaften die beschreiben, wie sich die Haut bewegt und durch physikalische Manipulation und Deformation gemessen werden können.
Primär visuelle Attribute sind beispielsweise Abweichungen in der Pigmentierung wie Hypo-/Hyperpigmentierung, Melasma, Erytheme, Mattigkeit oder Blässe. Die Fähigkeit der Haut, Licht zu reflektieren – ihre „Strahlkraft“ oder ihr „Glow“ – , ist sowohl als visuelle als auch eine topographische Eigenschaft zu verstehen. Die Hydratation der Haut passt in alle drei Kategorien: Sie kann sowohl visuell, taktil als auch biomechanisch gemessen werden. Zu den topographischen Attributen zählt die Glätte bzw. Rauhheit der Haut, ebenso wie Faltenbildung, Gewebeerschlaffung und vergrößerte Poren. Wichtigster mechanischer Anhaltspunkt für die Beurteilung der Hautqualität ist ihre Elastizität und Festigkeit bzw. Nachgiebigkeit. Auch die Dicke und Dichte der Haut zählen zu ihren mechanischen Eigenschaften und werden durch den Alterungsprozess und die Sonnenexposition beeinflusst.
Die Hautqualität messen und verbessern
Die Elastizität und Festigkeit der Haut kann per Cutometer, Dermal Torque Meter, Eindrückung oder Winkeldrehung gemessen werden. Corneometer und elektrische Impedanzmessungen bestimmen den Feuchtigkeitsgehalt. Zur Untersuchung von Pigmentveränderungen kann man auf lichtabsorbierende oder -reflektierende Analyseverfahren zurückgreifen, die den Melanin- und Hämoglobingehalt oder das volle Farbspektrum der Haut bestimmen. Die Topographie lässt sich mit hochauflösender Bildgebung erfassen.
Verbessern lässt sich das Hautbild mit Verjüngungsverfahren wie beispielsweise chemischen Peelings, Microneedling, Laserbehandlungen, hochfokussiertem Ultraschall und Dermabrasion. Zudem stehen pharmazeutische Kosmetika und orale Supplemente (sog. „Nutraceuticals“) zur Verfügung. Die Effektivität minimalinvasiver Injektionsbehandlungen ist zunehmend mit Evidenz gestützt, es fehlt aber noch an größeren klinischen Studien. OB