Mediziner:innen des Universitären Herzund Gefäßzentrums in Hamburg haben in einer Kohortenstudie nachgewiesen, dass bereits 12 g Alkohol pro Tag, was etwa einem Drink entspricht, das Risiko für Vorhofflimmern um 16 % steigern. Die Wissenschaftler:innen hatten die Daten von über 100.000 Personen ausgewertet, die bei Baseline kein Vorhofflimmern aufwiesen.
Dank des großen Stichprobenumfangs hatte die Studie ausreichend statistische Power, um auch bei niedrigem Alkoholkonsum eine Assoziation zu detektieren: Bereits bei einer Menge von 2 g Alkohol pro Tag, also weniger als ein halber Drink, zeigte sich eine leichte Erhöhung des Vorhofflimmern-Risikos um 2 % im Vergleich zu abstinenten Teilnehmer:innen. Bei täglich zwei Gläsern stieg das Risiko um 36 %, bei vier Gläsern um fast 60 %.
Die Assoziation von Alkoholkonsum und Vorhofflimmern war nicht allein durch das Vorliegen einer Herzinsuffizienz zu erklären. Eine weitere Erklärung ist, dass Menschen mit regelmäßig hohem Alkoholkonsum oft weitere Risikofaktoren für Vorhofflimmern aufweisen, etwa Hypertonie, Diabetes oder Übergewicht. Der Alkoholkonsum sollte also nicht nur in der Prävention von Vorhofflimmern berücksichtigt werden, so die Autor:innen, sondern auch im Management: Vergangenes Jahr belegte eine Studie im New England Journal of Medicine, dass an Vorhofflimmern erkrankte Patient:innen ihr Risiko für weitere Arrhythmie-Episoden durch einen Alkoholverzicht senken können. RG