Vasovagale Synkopen

Praxis-Depesche 21/2003

Schrittmacher? Nicht empfehlenswert!

In drei kleinen randomisierten Studien war gezeigt worden, dass Patienten mit schweren rezidivierenden vasovagalen Synkopen von einer Schrittmachertherapie profitieren können. Kanadische Spezialisten haben die Fragestellung nun in einer randomisierten Doppelblindstudie untersucht.

100 Patienten mit rezidiverenden vasovagalen Synkopen erhielten einen Zweikammer-Schrittmacher. Er wurde bei 52 Patienten auf "Sensing ohne Pacing" und bei 48 Patienten auf DDD eingestellt. 42% in der Sensing-Gruppe und 33% in der DDD-Gruppe erlitten in den kommenden sechs Monaten nach Schrittmacher-Implantation erneut eine vasovagale Synkope. Das kumulative Synkopen-Risiko betrug somit 40% in der Sensing- und 31% in der DDD-Gruppe. Bei einem Patienten kam es zu einer tiefen Venenthrombose nach der Schrittmacher-Implantation, bei einem zu einer Perikard-Tamponade und bei einem weiteren Patienten zu einer Schrittmacher-Infektion. Da die Schrittmacher-Implantation nicht zu einer signifikanten Risikoreduktion der vasovagalen Synkope geführt hat, kann diese Methode nicht zur Behandlung bei rezidivierenden Synkopen empfohlen werden - zumal die Implantation des Schrittmachers mit erheblichen Komplikationen behaftet sein kann. (MO)

Quelle: Kapoor, WN: Is there an effective treatment for neurally mediated syncope?, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 289 (2003), Seiten: 2272-2274: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x