„FIFA 11 for health"

Praxis-Depesche 6/2017

Schulkinder profitieren von Präventionsprogramm

Wie beeinflusst das vom internationalen Fußballverband (FIFA) entwickelte Präventionsprogramm „FIFA 11 for health“ die Gesundheit dänischer Schulkinder? Diese Frage sollte eine kontrollierte Studie aus Dänemark beantworten.

Kommentar
Das Fifa Medical Assessment and Research Centre (F-MARC) entwickelte das Präventionsprogramm „FIFA 11 for health“. Es wurde erstmals 2009 in Afrika eingeführt und ist mittlerweile in insgesamt 23 Ländern in Afrika, Lateinamerika, Karibik, Südostasien und Ozeanien umgesetzt worden. Das Programm ist einfach und variabel. Lehrer werden vor Ort fünf Tage lang von Mitarbeitern der F-MARC geschult. Die Lehrer wenden das Programm dann direkt an den Schulen im Unterricht an. Die elf alters- und geschlechtsgerechten Lektionen dauern jeweils 90 Minuten. Unter Berücksichtigung kultureller Besonderheiten üben die Kinder nicht nur das Fußball-ABC, sondern auch grundlegende gesundheitsfördernde Verhaltensweisen.
 
Redaktion Praxis-Depesche
In die Studie randomisiert aufgenommen wurden 546 Schulkinder zwischen zehn und zwölf Jahren in die Interventionsgruppe (n=402) bzw. in die Kontrollgruppe (n=144). Die Kinder waren hinsichtlich Alter, Gewicht und Körpergröße vergleichbar. Die Interventionsgruppe absolvierte elf Wochen lang das modifizierte Gesundheitsprogramm „FIFA 11 for health“, und zwar zweimal wöchentlich 45 Minuten. Das Programm umfasste Fußballkünste, Kleinfeldspiele (drei gegen drei, 3v3) sowie auf die Gesundheit fokussierte Übungen. Die Kontrollgruppe nahm dagegen ausschließlich am Schulsport teil. Die Körperzusammensetzung und der Blutdruck in Ruhe, das Gleichgewicht sowie die Sprung- und Sprintleistung wurden vor und nach der Studie bestimmt. Zusätzlich wurden zu diesem Zeitpunkt auch der „Yo-Yo intermittent recovery level 1 children’s Test“ (YYIR1C) durchgeführt.
Während der elfwöchigen Studienphase verbesserten sich die verschiedenen Gesundheitsparameter der Schüler der Interventionsgruppe signifikant (p<0,05) stärker als in der Kontrollgruppe. So sanken systolischer Blutdruck (-3,5 vs. 0,9 mm) und durchschnittlicher arterieller Blutdruck (-1,9 vs. 0,4 mmHg), der Body Mass Index (-0,02 vs. 0,13 kg/m2) und der Körperfettanteil (-0,83% vs. -0,04%). Innerhalb des Interventionskollektivs verkürzten sich die Zeiten für den 20-Meter-Sprint (4,09 ± 0,29 vs. 4,06 ± 0,28 Sekunden), die Durchführung des YYIR1C-Tests verbesserte sich (852 ± 464 vs. 896 ± 517 Meter), und zwar beides signifikant (p<0,05). Jedoch war der Unterschied zur Kontrollgruppe hier nicht signifikant. Gleichgewicht und Sprungleistung veränderten sich in beiden Gruppen nicht.
Das Fazit der Autoren: Das modifizierte Präventionsprogramm „FIFA 11 for health“ beeinflusst zumindest bei dänischen Schulkindern zwischen zehn und zwölf Jahren die Körperzusammensetzung und den Blutdruck positiv. Die Studienresultate belegen, dass die Teilnehmer auch hinsichtlich ihrer kardiovaskulären Gesundheit von dem Programm profitieren. Dieses Interventionsprogramm zur Gesundheitserziehung kann im Rahmen des Lehrplans effektiv eingesetzt werden, um die psychosozialen Leistungen, das Gesundheitsprofil und das Wissen um die Gesundheit der Kinder zu verbessern. GS
Quelle:

Ørntoft Ch et al.: ‘FIFA 11 for Health’ for Europe. II: effect on health markers and physical fitness in Danish schoolchildren aged 10-12 years. Br J Sports Med 2016; 50: 1394-9

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x