Die Studienautor:innen zeichnen ein komplexes Bild der negativen Einflussfaktoren auf das AE: Soziale Deprivation, Stress, ein allgemein ungesunder, „verwestlichter“ Lebensstil, die Luftverschmutzung im Zuge der zunehmenden Urbanisierung und eine Abnahme der Biodiversität machen den modernen Menschen anfällig und krank. Gleichzeitig verändert der Klimawandel die Allergenität von Pollen, sodass bei einigen Patient:innen die Symptome des AE während der Pollensaison verstärkt werden.
Menschen in Industrieländern und vor allem in Städten sind weniger verschiedenen Mikroorganismen ausgesetzt, also Viren, Bakterien, Pilzen und Parasiten. Die „Dschungel“- oder „Hygiene“-Hypothese erklärt die Zunahme atopischer Erkrankungen durch die Abnahme immunstimulierender Faktoren. Die neu entstandene „Biodiversitätshypothese“ erweitert die Hygienehypothese. Sie besagt, dass der Kontakt mit der Natur das menschliche Mikrobiom bereichert, das Immunsystem stärkt und so vor Allergien und entzündlichen Erkrankungen schützt. Die Autor:innen fordern, dass schützende natürliche und soziale Faktoren für die Prävention des AE und zur Förderung der „Klimaresilienz“ in zukünftigen Forschungen stärker berücksichtigt werden sollten. EG