Praxis-Depesche 14/2005

Schwangere mit Purpura

Bei einer 35-Jährigen wurde in der 39. SSW bei drohender Plazenta-Ablösung ein Kaiserschnitt in Vollnarkose durchgeführt. Vier Stunden nach dem komplikationslosen Eingriff musste sie erneut operiert werden - wegen persistierender vaginaler Blutungen mit einem Blutverlust von über zwei Litern. Vor dem Kaiserschnitt hatte man Blut abgenommen. Die nach dem Eingriff mitgeteilten Werte zeigten eine schwere Thrombozytopenie. Die Patientin erhielt Erythrozyten- und Thrombozytenkonzentrate. Ein HELLP-Syndrom konnte ausgeschlossen werden. Sie wurde mit Prednison behandelt; darunter stiegen die Thrombozytenwerte deutlich an. Die Mutter und das Baby konnten nach fünf Tagen entlassen werden. Dieser Fallbericht zeigt, wie wichtig eine präoperative Abklärung vor jeder Narkose und jedem operativen Eingriff ist. Auch vor einem Notfalleingriff sollte wenigstens ein Blutbild vorliegen, das innerhalb kürzester Zeit angefertigt werden kann. Dann hätte man in diesem Fall auf eine Vollnarkose verzichtet und rechtzeitig Blutprodukte vorrätig gehalten und sofort mit der Steroid-Behandlung begonnen. (MO)

Bei einer 35-Jährigen wurde in der 39. SSW bei drohender Plazenta-Ablösung ein Kaiserschnitt in Vollnarkose durchgeführt. Vier Stunden nach dem komplikationslosen Eingriff musste sie erneut operiert werden - wegen persistierender vaginaler Blutungen mit einem Blutverlust von über zwei Litern. Vor dem Kaiserschnitt hatte man Blut abgenommen. Die nach dem Eingriff mitgeteilten Werte zeigten eine schwere Thrombozytopenie. Die Patientin erhielt Erythrozyten- und Thrombozytenkonzentrate. Ein HELLP-Syndrom konnte ausgeschlossen werden. Sie wurde mit Prednison behandelt; darunter stiegen die Thrombozytenwerte deutlich an. Die Mutter und das Baby konnten nach fünf Tagen entlassen werden. Dieser Fallbericht zeigt, wie wichtig eine präoperative Abklärung vor jeder Narkose und jedem operativen Eingriff ist. Auch vor einem Notfalleingriff sollte wenigstens ein Blutbild vorliegen, das innerhalb kürzester Zeit angefertigt werden kann. Dann hätte man in diesem Fall auf eine Vollnarkose verzichtet und rechtzeitig Blutprodukte vorrätig gehalten und sofort mit der Steroid-Behandlung begonnen. (MO)

Quelle: Ranasinghe, JS: An unusual presentation of idiopathic thrombocytopenic purpura in pregnancy, Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL ANESTHESIA, Ausgabe 17 (2005), Seiten: 66-68

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