Schmerzen im mittleren Rückenbereich sind definiert als Schmerzen zwischen dem 1. und 12. Thoraxwirbel dorsal. Sie können jedoch auch in den vorderen Brustwandbereich ausstrahlen. Die vorliegende Meta-Analyse versuchte zu klären, ob diese Schmerzen im mittleren Rückenbereich ähnlich häufig auftreten wie Hals-/Nacken- oder Kreuzschmerzen – und mit welchen Konsequenzen MBP-Patienten rechnen müssen.
Die analysierten Studien aus Finnland, Norwegen und Dänemark wurden zwischen 2004 und 2014 veröffentlicht, die Kohortengrößen variierten von 564 bis 25 922 Teilnehmern, auch die Follow-up-Zeiten waren mit einem Monat bis zu 20 Jahren sehr inhomogen. Die primäre Begrenzung dieser systematischen Überprüfung war eindeutig die spärliche Literatur, auf die sich die Autoren beziehen konnten. Darüber hinaus war die Definition von MBP nicht einheitlich.
Zusammenfassend lagen die dreimonatigen bzw. zweijährigen Inzidenzproportionen von MBP bei Kindern und Jugendlichen bei etwa 4% bzw. 50%. Über einen Zeitraum von ein bis vier Jahren lag das Wiederauftreten von MBP bei Kindern und Jugendlichen zwischen 13% und 45%.
Es gibt Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen
Bei Erwachsenen betrug der Einmonats-Inzidenzanteil weniger als 1%. Aufgrund der begrenzten Anzahl von Studien sollten diese Schätzungen vorsichtig interpretiert werden, so die Autoren. Die Inzidenz von MBP bei Kindern und Jugendlichen scheint der Häufigkeit von Nacken- und Rückenschmerzen zu entsprechen, bei Erwachsenen hingegen scheint die Inzidenz von MBP niedriger zu sein als das Auftreten von Nacken- und Rückenschmerzen.
Wichtig ist die Beobachtung, dass die Hälfte aller MBP-betroffenen Patienten über persistierende oder zumindest sehr oft wieder auftretende Schmerzen klagen, und dass Patienten mit MBP im Follow-up öfter als Patienten ohne Schmerzen in dem Bereich pflegebedürftig werden. Weitere Analysen seien aber notwendig, so die Autoren. VW