Eine durch Magenbypass herbeigeführte Gewichtsreduktion bei stark adipösen Patienten kann eine schwere Hypoglykämie und Hyperinsulinämie auslösen, die diätetisch nicht zu beherrschen sind. Zugrunde liegen kann ein Defekt der Betazellen oder eine pathologische Insel-Hyperplasie.
Eine postprandiale Hypoglykämie nach Durchführung eines Magenbypasses zur Gewichtsreduktion ist als Spätmanifestation des Dumping-Syndroms anzusehen und kann normalerweise durch Modifikation der Ernährung beherrscht werden.
Untersucht wurden die zugrunde liegenden pathologischen Mechanismen in drei Fällen von Patienten mit schweren postprandialen Hypoglykämien und Hyperinsulinämien, die auf Diät nicht ansprachen. Bei allen drei Patienten erfolgte eine histopathologische Abklärung des Pan kreas, worauf eine partielle Pankreatektomie zur Kontrolle einer vorliegenden Neuroglykopenie erforderlich wurde (Hyperplasie des Inselapparats).
Der Schweregrad einer Hyperglykämie und Hyperinsulinämie bei diesen Patienten stellt ein eigenständiges Syndrom dar. Zugrunde liegende Mechanismen können sein: verbesserte Insulin-Sensitivität nach Gewichtsreduktion, die auf ein zugrunde liegendes familiäres Hyperinsulinämie-Syndrom schließen lässt; fehlende Regression der vermehrten Betazellmasse, die sich infolge der vorangegangenen Obesitas entwickelt hatte; die durch Glucagon-like Peptide-1 (GLP1) vermittelte aktive Expansion der Betazellmasse.
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