Ausgewertet wurden 149 Studien mit 227.351.954 Teilnehmern, darunter 89.235.737 COVID-19-Patienten. In 27 Studien (n = 132.727.798) war die Morbidität, in 56 (n = 83.097.968) die Krankheitsschwere und in 115 (n = 88.878.662) die Mortalität erfasst worden.
Insgesamt waren vorbestehende psychische und neurologische Störungen mit einem signifikant erhöhten Infektionsrisiko verbunden (Odds Ratio [OR]: 1,67 bzw. 2,05). Auch das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf war bei den vorbelasteten Patienten deutlich erhöht (OR: 1,40 bzw. 1,43). Dies galt im stärkeren Maße auch für psychische/neurologische Folgeerkrankungen (OR: 4,85 bzw. 2,17) und vor allem auch für die COVID-19-Mortalität (OR: 1,47 bzw. 2,08).
Höhere Risiken bei den Jüngeren
Subgruppenanalysen zufolge war der Zusammenhang mit der Schwere der COVID-19-Erkrankung stärker bei jüngeren Patienten und jenen mit nachfolgenden psychischen Störungen, die in Regionen mit niedrigem und mittlerem Einkommen leben. Die Mortalität war bei jüngeren Patienten mit psychischen und neurologischen Störungen höher als bei den älteren Patienten.
Psychiatrische Störungen: Im Einzelnen war das Infektionsrisiko assoziiert mit vorbestehenden Stimmungsstörungen, Angstzuständen und einer ADHS. Die COVID-19-Verlaufsschwere war sowohl mit vorbestehenden als auch nachfolgenden Stimmungsstörungen sowie mit Schlafstörungen verbunden. Die Sterblichkeit war mit einer vorbestehenden Schizophrenie assoziiert.
Neurologische Störungen: Das Infektionsrisiko korrelierte mit einer vorbestehenden Demenz. Sowohl die Verlaufsschwere als auch die Mortalität waren u. a. mit der Entwicklung eines Delirs verbunden. Die Sterblichkeit war mit einer vorbestehenden und nachfolgenden Demenz und mehreren spezifischen neurologischen Krankheiten assoziiert. HL