Aneurysmen der Bauchaorta

Praxis-Depesche 17/2004

Screening senkt die Mortalität

In England und Wales sterben jedes Jahr ca. 6000 Männer an rupturierten Bauchaorten-Aneurysmen. Daher wurde bereits 1990 in Südengland ein Screening-Programm ins Leben gerufen.

In Gloucestershire (England) wurden seit September 1990 allen 65-jährigen Männern, die sich bei ihrem Hausarzt vorstellten angeboten, dass bei ihnen mittels Ultraschall nach Veränderungen der Bauchaorta gesucht würde. Die Untersuchungen wurden einmal jährlich von einem speziellen Ärzte-Team bei den verschiedenen Hausärzten durchgeführt. Die Kosten dieses Screening-Programms lagen bei 43 000 englischen Pfund pro Jahr. Patienten mit einem Aortendurchmesser von 26 bis 39 mm wurden jährlich nachuntersucht. Lag der Durchmesser über 40 mm, wurden die Patienten regelmäßig durch Gefäßchirurgen kontrolliert. Die Indikation zur operativen Sanierung wurde ab einem Durchmesser von 55 mm in Erwägung gezogen. Nach 13 Jahren Screening-Programm ist in Gloucestershire die Zahl der Todesfälle an rupturierten Aneurysmen drastisch gesunken. Das Risiko, bei einem elektiven Eingriff an der Bauchaorta zu versterben, ist viel geringer als bei einem Notfall-Eingriff. Durch das Screening verbesserte sich auch die Mortalität bei diesem Eingriff in den Jahren von 1994 bis 2003 deutlich. Ein weiterer positiver Effekt besteht darin, dass Patienten mit anderen arteriosklerotischen Gefäßveränderungen frühzeitig adäquat behandelt werden können.

Quelle: Greenhalgh, RM: National screening programme for aortic aneurysm, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 328 (2004), Seiten: 1087-1088: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

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