Chronische Nierenerkrankung

Praxis-Depesche 3/2018

Sekundärer Hyperparathyreoidismus?

Die Häufigkeit des sekundären Hyperparathyreoidismus nimmt mit dem Fortschreiten der chronischen Niereninsuffizienz zu. Ärzte aus dem Irak haben nun untersucht, welche Faktoren möglicherweise als Prädiktoren dafür dienen können.

Weil bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung zu wenig Calcitriol gebildet wird und zudem die Rückresorption von Kalzium und Phosphat beeinträchtigt sind, wird die Ausschüttung von Parathormon stimuliert. Häufig haben die Patienten aber keine auffälligen Kalzium- oder Phosphatspiegel, und das Parathormon liegt nur geringfügig über dem Referenzwert.
Um zu untersuchen, welche Faktoren als Prädiktoren für einen sekundären Hyperparathyreoidismus dienen können, haben zwei Ärzte an zwei Krankenhäusern in Basra nun die Daten von 84 Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen ausgewertet. Wie die Daten zeigten, waren die Kalziumwerte bei den Patienten mit sekundärem Hyperparathyreoidismus signifikant niedriger als bei Patienten ohne. Zwischen dem Stadium der chronischen Nierenerkrankung und einem sekundären Hyperparathyreoidismus bestand ein inverser Zusammenhang. Kein statistisch signifikanter Zusammenhang mit einem sekundären Hyperparathyreoidismus fand sich hingegen für 25-Hydroxy-Vitamin D, Hämoglobinwert und Geschlecht. Patienten ohne Diabetes hatten höhere PTH-Werte als Patienten mit Diabetes.
Die Autoren schließen, dass das CKD-Stadium und eine Hypokalzämie die potentesten Prädiktoren für einen sekundären Hyperparathyreoidismus bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung waren. BA
Quelle:

Mansour AA, Swaid HQ: Predictors of secondary hyperparathyreoidism in chronic kidney disease stage 3 and 4. Endocrinol Metab Syndr 2017; 6: 4

ICD-Codes: N25.8

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