Soziale Medien

Praxis-Depesche 10/2019

Selfies mit Konsequenz

Vor allem junge Mädchen entwickeln häufig eine verzerrte Körperwahrnehmung. Dabei scheint der Einfluss sozialer Medien eine wesentliche Rolle zu spielen. Als „Vorbilder“ dienen den Mädchen u. a. die idealisierten Selbstporträts von Altersgenossinnen.
Dass sich das Engagement in sozialen Netzwerken negativ auf das Körperbild junger Mädchen auswirkt, wurde bereits durch diverse Querschnittsstudien gezeigt. Welchen Einfluss speziell das Ansehen und Kommentieren von Fotos attraktiver Altersgenossinnen hat, wurde nun an 118 weiblichen Studenten untersucht.
Dazu wurde ein Teil der Probandinnen angewiesen, sich 10 min die Facebook- sowie die Instagram-Seite einer selbstgewählten und für attraktiver befundenen Altersgenossin anzusehen und ein Kommentar zu hinterlassen. Mitglieder der Kontrollgruppe sollten hingegen zwei Social-Media- Seiten einer gleichaltrigen Familienangehörigen besuchen, die sie als gleich oder weniger attraktiv beurteilen. Dabei sollten die Studentinnen jeweils vor- und hinterher Angaben zu ihrem Körperbild anhand einer visuellen Analogskala machen. Bei den Probandinnen, die online die Fotos von Mädchen kommentierten, die sie selbst als attraktiver einschätzten, führte die Social-Media-Interaktion zu einem deutlich negativeren Körperbild. Dagegen fanden sich in der Kontrollgruppe keine wesentlichen Veränderungen. RG
Quelle: Hogue JV et al.: The effects of active social media engagement with peers ... Body Image 2018; 28: 1-5

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