Einer Gruppe von 18 Kindern zwischen sechs Monaten und 18 Jahren, die eine fulminante Infektion erlitten hatten, wurden zwei gleichaltrige Gruppen gegenübergestellt: Die eine Gruppe bestand aus elf Kindern, die an einer normal verlaufenen Infektion erkrankt waren, die andere aus 17 Kindern ohne infektiöse Erkrankung. Allen Kindern wurde Blut abgenommen, um die Serum-Immunglobuline zu bestimmen. Von den fulminant Erkrankten wiesen eines von sechs unter einem Jahr, aber acht von zwölf (67%) der über ein Jahr Alten abnormale Immunglobulin-Spiegel auf. In den beiden Kontrollgruppen hatten nur jeweils zwei Kinder (18% bzw. 11%) einen solchen Mangel. Von den acht schwer kranken Kindern mit Immunglobulin-Mangel litten drei an einem IgG-, zwei an einem IgM- und drei an einem kombinierten IgG-/IgM-Defizit. Unklar blieb die Ursache der niedrigen Spiegel.
Foudroyante Infektionen bei Kindern
Praxis-Depesche 17/2001
Septischer Schock: häufig Immunglobulin-Mangel
Bisher war unklar, warum bei manchen bis dato gesunden Kindern eine Infektion einen fulminanten Verlauf bis hin zum septischen Schock und zum Tod nimmt. Kann ein unerkannter Immunglobulin-Mangel für einen derartigen Verlauf disponieren?
Quelle: Lantz, A: Immunoglobulin deficiency in children with a sudden overwhelming infection, Zeitschrift: ANNALS OF ALLERGY, ASTHMA, AND IMMUNOLOGY, Ausgabe 86 (2001), Seiten: 55-58