Die Ausbreitung multiresistenter Keime kann selbst scheinbar banale Routineeingriffe wie eine Prostatabiopsie erheblich komplizieren. Ein Fall aus Kanada.
Ein 58-jähriger Arzt unterzog sich wegen erhöhter PSA-Werte einer transrektalen Prostatabiopsie. Am Abend vor dem Eingriff und drei Tage danach erhielt er prophylaktisch Ciprofloxacin. Der Mann hatte dort mit Patienten zu tun, die immungeschwächt und von einem breiten Spektrum antibiotikaresistenter Keime befallen waren. Er hatte früher bereits zweimal Ciprofloxacin im Rahmen von Prostatabiopsien eingenommen.
Am Tag nach der aktuellen Biopsie wurde er verwirrt und mit Fieber eingeliefert. Er war tachykard und stark hypoton. Zur Therapie des septischen Schocks erhielt er zunächst Ampicillin, Gentamicin und Metronidazol. Das Regime wurde auf Ciprofloxacin, Piperacillin-Tazobactam und Metronidazol umgestellt, später auf Meropenem. Gegen zahlreiche andere Antibiotika waren die Keime resistent. Nach weiteren Blutkulturen gab man ihm Meropenem und Amikacin. Nach sieben Tagen konnte er die Intensivstation verlassen.
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