Pharma neu

Praxis-Depesche 4/2022

sGC-Stimulator für Herzinsuffiziente nach Dekompensation

Mit Vericiguat (Verquvo®), einem Stimulator der löslichen Guanylatzyklase (sGC), steht eine neues Wirkprinzip zur Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz zur Verfügung. Vericiguat ist zugelassen zur Behandlung von chronisch herzinsuffizienten Patient:innen mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF), die nach kürzlich erlittener und mit i.v. Diuretika behandelter Dekompensation stabilisiert wurden. Es richtet sich also an eine besonders vulnerable Patientengruppe, denn gerade nach einem Dekompensationsereignis ist das Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko von HFrEFPatient: innen sehr hoch. Mit jeder Dekompensation verliert das Herz unwiederbringlich einen Teil seiner Funktion, und eine Optimierung der Therapie durch eine Aufdosierung der antihypertensiven Medikamente ist aufgrund der Blutdruckwerte oft nicht möglich. Diese therapeutische Lücke wird nun durch Vericiguat geschlossen. In der Phase-III-Studie VICTORIA reduzierte Vericiguat das kombinierte Risiko von kardiovaskulärem Tod oder erstem Auftreten Herzinsuffizienz- bedingter Hospitalisierung signifikant um 4,2 Ereignisse pro 100 Patientenjahre. Daraus ergibt sich eine Number needed to treat (NNT) von 24. Prof. Burkert Pieske, Berlin, Co-Principal Investigator der VICTORIA-Studie, bewertet die gezeigte absolute Risikoreduktion als bemerkenswert. Die Ergebnisse zeigen, dass Vericiguat zusätzlich zur leitliniengerechten Therapie einen Nutzen bietet, der von der Anwendung anderer Behandlungsoptionen wie unter anderem ARNI unabhängig ist, kommentierte der Experte.

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