Geschätzte 1 bis 3% der US-Bevölkerung weisen eine Latex-Allergie auf, Tendenz steil ansteigend. An Kondomen aus Latex wird außerdem eine gewisse Unbequemlichkeit durch straffen Sitz, die fehlende Wärmeleitfähigkeit und die verminderte Berührungsempfindung bemängelt. Nichtlatex-Kondome dagegen, die seit Beginn der 90er Jahre aus Polyurethanfilm oder synthetischen Elastomeren hergestellt werden, weisen diese Mängel in geringerem Maße auf und sind außerdem länger lagerungsstabil und auch in Kombination mit ölhaltigen Gleitmitteln anwendbar. In zehn randomisierten Studien wurden Latex- vs. Nichtlatex-Kondome bzgl. Verhütungssicherheit, Reißfestigkeit, Abrutschen und Benutzerpräferenz verglichen. Nur ein einziges Nichtlatex-Produkt zeigte eine schlechtere kontrazeptive Wirkung im Vergleich mit dem Latex-Kondom, während die Reißfestigkeit der Nicht-Latex-Produkte durchweg etwas geringer war. Die Nichtlatex-Kondome wurden bevorzugt.
Praxis-Depesche 7/2004
Sicherer Sex für Latex-Allergiker?
Latex-Kondome für Männer werden schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Massenproduktion hergestellt und sind heute die Verhütungsmethode der Wahl bei ca. 13% der amerikanischen Frauen im reproduktionsfähigen Alter.
Quelle: Gallo, MF: Nonlatex vs. latex male condoms for contraception: a systematic review of randomized controlled trials, Zeitschrift: CONTRACEPTION, Ausgabe 68 (2003), Seiten: 319-326