COX-2-Hemmer und herkömmliche NSAR

Praxis-Depesche 13/2005

Sicherheitsprofil auf dem Prüfstand

Die Rücknahme von Rofecoxib aufgrund eines erhöhten Risikos für Myokardinfarkt und Schlaganfall bei Patienten, die den COX-2-Hemmer länger als 18 Monate eingenommen hatten, stellt eine Zäsur in der Geschichte der selektiven COX-2-Hemmer dar. Inwieweit auch andere COX-2-Hemmer und herkömmliche NSAR mit diesem Risiko verbunden sind, wurde nun in Dänemark untersucht.

In der Studie wurden 10 280 Fälle von Krankenhauseinweisung wegen Myokardinfarkt identifiziert. Diesen wurden als Kontrollen 102 797 Patienten ohne Infarkt gegenübergestellt. Für alle Patienten war bekannt, ob, wann und welche NSAR bzw. COX-2-Hemmer sie vor dem Ereignis erhalten hatten. Nach Adjustierung des relativen Risikos (aRR) für Infarkt nach verschiedenen Parametern, z. B. Verlauf der KHK, Hypertonie, Diabetes sowie Einnahme verschiedener Medikamente ergab sich bei Patienten unter Langzeittherapie mit Rofecoxib erwartungsgemäß ein stark erhöhtes Risiko für Infarkt (aRR = 1,80). Ein deutlich geringeres Risiko (aRR = 1,25) wurde bei Patienten ermittelt, die Celecoxib als Dauermedikation eingenommen hatten. Dazwischen lagen die aRR-Werte für andere COX-2-Hemmer (ARR = 1,45), Naproxen (ARR = 1,50) und andere herkömmliche NSAR außer ASS (ARR = 1,68). Das höchste Risiko für einen Infarkt wiesen Patienten auf, denen COX-2-Hemmer bzw. herkömmliche NSAR erstmals verschrieben worden waren.

Quelle: Johnsen SP: Risk of Hospitalization for myocardial infarction among user of refecoxib, celecoxib, and other NSAID`s: a population-based case-control study, Zeitschrift: ARCHIVES OF INTERNAL MEDICINE, Ausgabe 165 (2005), Seiten: 978-984

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