In der kontrollierten Doppelblindstudie erhielten 925 Patienten mit nicht vorbehandeltem, metastasiertem kolorektalem Karzinom entweder eine Kombinationstherapie aus Irinotecan plus Fluorouracil (5-FU)/Folinsäure (FA) als Bolus (IFL Regime) plus Plazebo (Gruppe 1; n = 412) oder die gleiche Kombination plus Bevacizumab (Gruppe 2; n = 403). Ein drittes Regime (n = 110), das später abgeschlossen wurde, bestand aus 5-FU/FA als Bolus plus den Antikörper. In Gruppe 2 lag die mediane Überlebenszeit bei 20,3, in Gruppe 1 allein dagegen bei nur 15,6 Monaten; das bedeutet eine signifikante Überlebensverlängerung durch Bevacizumab um nahezu fünf Monate (30%). Die Gesamt-Responderrate betrug 44,9% (Gruppe 2) bzw. 34,7% (Gruppe 1), die Responsedauer 10,4 bzw. 7,1 Monate. Auch hinsichtlich der progressionsfreien Überlebenszeit zeigte sich in Gruppe 2 ein hochsignifikanter Vorteil (70%, 10,6 vs. 6,2 Monate). Die Bevacizumab-haltige Kombination wurde gut vertragen. Lediglich Hypertonie wurde hier häufiger beobachtet; sie war jedoch mit Diuretika oder ACE-Hemmern gut zu kontrollieren. Wegen des Risikos einer gastrointestinalen Perforation, die bei 1,5% in Gruppe 2 auftrat, sollte diese bei gastrointestinalen Symptomen durch Röntgen ausgeschlossen werden.
Dickdarmkrebs
Praxis-Depesche 12/2004
Signifikant längere Überlebenszeit durch Antiangiogenese
Das Konzept der Antiangiogenese mit Bevacizumab stellt beim metastasiertem kolorektalen Karzinom nach den Ergebnissen einer Phase-III-Studie ein wirksames Antitumor-Prinzip dar. Die Zulassung der Substanz in den USA im Februar 2004 markiert eine neue Ära.