Dickdarmkrebs

Praxis-Depesche 12/2004

Signifikant längere Überlebenszeit durch Antiangiogenese

Das Konzept der Antiangiogenese mit Bevacizumab stellt beim metastasiertem kolorektalen Karzinom nach den Ergebnissen einer Phase-III-Studie ein wirksames Antitumor-Prinzip dar. Die Zulassung der Substanz in den USA im Februar 2004 markiert eine neue Ära.

In der kontrollierten Doppelblindstudie erhielten 925 Patienten mit nicht vorbehandeltem, metastasiertem kolorektalem Karzinom entweder eine Kombinationstherapie aus Irinotecan plus Fluorouracil (5-FU)/Folinsäure (FA) als Bolus (IFL Regime) plus Plazebo (Gruppe 1; n = 412) oder die gleiche Kombination plus Bevacizumab (Gruppe 2; n = 403). Ein drittes Regime (n = 110), das später abgeschlossen wurde, bestand aus 5-FU/FA als Bolus plus den Antikörper. In Gruppe 2 lag die mediane Überlebenszeit bei 20,3, in Gruppe 1 allein dagegen bei nur 15,6 Monaten; das bedeutet eine signifikante Überlebensverlängerung durch Bevacizumab um nahezu fünf Monate (30%). Die Gesamt-Responderrate betrug 44,9% (Gruppe 2) bzw. 34,7% (Gruppe 1), die Responsedauer 10,4 bzw. 7,1 Monate. Auch hinsichtlich der progressionsfreien Überlebenszeit zeigte sich in Gruppe 2 ein hochsignifikanter Vorteil (70%, 10,6 vs. 6,2 Monate). Die Bevacizumab-haltige Kombination wurde gut vertragen. Lediglich Hypertonie wurde hier häufiger beobachtet; sie war jedoch mit Diuretika oder ACE-Hemmern gut zu kontrollieren. Wegen des Risikos einer gastrointestinalen Perforation, die bei 1,5% in Gruppe 2 auftrat, sollte diese bei gastrointestinalen Symptomen durch Röntgen ausgeschlossen werden.

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