Hochsensitiver Troponin-I-Test

Praxis-Depesche 9/2020

Sinnvoll auch bei Patienten mit ST-Erhöhung?

Die Einführung hochempfindlicher kardialer Troponin-Tests in die klinische Praxis hat die Beurteilung von Patienten mit Verdacht auf akutes Koronarsyndrom in der Notaufnahme verändert. Dieses Verfahren wird jedoch nicht für Patienten mit einer Erhöhung des ST-Segments im Elektrokardiogramm empfohlen. Da die Interpretation des EKGs jedoch von der Lernkurve des Behandlers abhängt, besteht ohne Troponin-Test das Risiko, dass Patienten nicht eindeutig bewertet werden.
Zwischen Juni 2013 und März 2016 wurden in zehn Krankenhäusern konsekutiv Patienten mit Verdacht auf akutes Koronarsyndrom für die randomisierte High- Sensitivity Troponin in the Evaluation of Patients With Acute Coronary Syndrome- Cluster-Studie (High-STEACS) rekrutiert. Das hochempfindliche kardiale Troponin I wurde mit dem Abbott ARCHITECT STAT-Assay gemessen, der eine Nachweisgrenze von 1,2 ng/l und eine obere Referenzgrenze des 99. Perzentils von 34 ng/l bei Männern und 16 ng/l bei Frauen aufweist. An der Studie nahmen 48.282 Patienten teil, von denen 925 eine STEMI-Diagnose hatten (67,8 % Männer; mittleres Alter 65 Jahre). Bei der Vorstellung betrug bei 2,2 % der Untersuchten (n = 20) die mittlere Troponinkonzentration 196 ng/l. 14,4 % der Patienten (n = 13) wiesen Konzentrationen von weniger als 5 ng/l auf. Nur 73,2 % der Patienten (n = 677) hatten Troponinkonzentrationen, die über dem Grenzwert von 52 ng/l lagen. VW
Quelle: Wereski R et al.: High-sensitivity cardiac troponin concentrations at presentation in patients with ST-segment elevation myocardial infarction. JAMA Cardiol 2020; doi: 10.1001/jamacardio.2020.2867
ICD-Codes: I21.9

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