Insulin wird durch Abspaltung von C-Peptid aus Proinsulin gebildet. Erhöhtes Proinsulin im Serum kann sowohl auf eine Insulinresistenz mit kompensatorischer Hyperinsulinämie hinweisen als auch auf eine Störung der Insulinbildung. Möglicherweise ist eine Bestimmung des Proinsulin/Insulin-Quotienten (Proinsulin to Insulin Ratio – PIR) dazu geeignet, den Anteil der Insulinresistenz an einem erhöhten Proinsulinwert zu quantifizieren. Bisherige Studien zur Rolle des PIR bei der Erkennung eines Prädiabetes und zur Bestimmung des Risikos für diabetesassoziierte vaskuläre Komplikationen lieferten inkonsistente Resultate.
Anhand einer Kohorte von mehr als 1.500 Teilnehmenden aus der bevölkerungsbasierten Studie KORA (Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg) F4/FF4 kamen Forscher:innen der Uni München nun zu folgenden Ergebnissen: Der PIR war signifikant (p<0,001) mit einer erhöhten Diabetes-Typ-2-Prävalenz (OR 2,24; 95 % KI: 1,81-2,77) und -Inzidenz (OR 1,66; 95 % KI: 1,26-2,17) assoziiert. Zudem ging ein erhöhter PIR mit erhöhten Nüchternglukose- und HbA1c-Werten einher.
PIR zeigte jedoch keine signifikante Korrelation zu anderen Komponenten des metabolischen Syndroms, zu renaler oder kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität. Der Quotient war sogar negativ korreliert mit dem Taillenumfang, dem BMI und dem HOMA-IR(Homeostasis Model Assessment on Insulin Resistance)-Index für Insulinresistenz. Möglicherweise könnte der PIR in Zukunft dazu dienen, das Risiko für einen Typ-2-Diabetes unabhängig vom metabolischen Syndrom einzuschätzen. TH
PIR zeigte jedoch keine signifikante Korrelation zu anderen Komponenten des metabolischen Syndroms, zu renaler oder kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität. Der Quotient war sogar negativ korreliert mit dem Taillenumfang, dem BMI und dem HOMA-IR(Homeostasis Model Assessment on Insulin Resistance)-Index für Insulinresistenz. Möglicherweise könnte der PIR in Zukunft dazu dienen, das Risiko für einen Typ-2-Diabetes unabhängig vom metabolischen Syndrom einzuschätzen. TH