Therapie

Praxis-Depesche

Sodbrennen und GERD

Vor Kurzem ist die neue S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) erschienen. Leitlinienautor Prof. Joachim Labenz, Siegen, informierte im Interview darüber, welchen Stellenwert Protonenpumpeninhibitoren (PPI) und Antazida wie z. B. Hydrotalcit (Talcid®) darin einnehmen.
In den neuen Leitlinien spielen PPI weiterhin eine wesentliche Rolle, von einer unreflektierten PPI-Gabe wird aber klar abgeraten. Bei typischen Refluxbeschwerden ohne Alarmsymptome können versuchsweise andere Antirefluxpräparate wie Antazida zum Einsatz kommen, sofern damit eine ausreichende Symptomkontrolle erreicht wird, resümierte Labenz. Bei komplizierter GERD sind nach wie vor eine PPI-Dauergabe sowie ggf. operative Maßnahmen angezeigt. Gemäß Leitlinie sollte eine PPI-Übertherapie, insbesondere bei nicht-erosivem Krankheitsbild und unkomplizierten Refluxsymptomen vermieden werden. „Hydrotalcit kann hier als gut wirksame und verträgliche Alternative zum Einsatz kommen. Dieses Antazidum hat in einer kontrollierten Studie gezeigt, dass es bei mehr als 90 % der Patient:innen innerhalb kurzer Zeit die Symptome effektiv behandelt“, so Labenz. Als Add-on könne Hydrotalcit (Talcid®) bei unzureichendem PPI-Effekt eingesetzt werden oder im Rahmen eines Absetzversuches von PPI für die Behandlung möglicher Durchbruchsymptome, die sonst häufig zur Wiederaufnahme der PPI-Therapie führen.
ICD-Codes: R12

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